Standort am John-F.-Kennedy-Platz:Dachauer Polizei bekommt ein neues Gebäude

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Inspektionsleiter Thomas Rauscher ist erleichtert über die Neubaupläne. (Foto: Toni Heigl)

Das alte Domizil wird abgerissen, auf dem Grundstück sollen Wohnhäuser für Staatsbedienstete errichtet werden.

Von Wolfgang Eitler und Robert Stocker, Dachau

Der Wunsch des Leiters der Dachauer Polizeiinspektion, Thomas Rauscher, auf einen Neubau geht anscheinend in Erfüllung. Das Bayerische Innenministerium hat den in Dachau lange gehegten Plänen offiziell zugestimmt. Das neue Gebäude soll auf dem Areal der Bereitschaftspolizei in Dachau-Ost am John F.-Kennedy-Platz entstehen. Das alte wird abgerissen und durch Wohnungen für Staatsbedienstete ersetzt. In einer ersten Reaktion heben Vertreter von Stadt und Landkreis den Vorteil des staatlichen Wohnungsbaus besonders hervor.

Rauscher sprach sich gegen die Sanierung des alten Polizeigebäudes aus

Zum Jahreswechsel sagte Thomas Rauscher der SZ: "Ich hoffe, dass 2016 die Weichen für einen Neubau der Polizeiinspektion auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei gestellt werden." Rauscher sprach sich immer gegen die Sanierung des baufälligen Polizeigebäudes aus. "Für die Bürger gibt es mit einem Neubau einen zentralen Standort der Polizei", erklärte er. Zudem hält er die unmittelbare Nähe zur KZ-Gedenkstätte für einen Vorteil, da dort schnelle Polizeipräsenz immer wieder gefordert sei. Angesichts steigender Einwohnerzahlen im Kreis werde auch die Polizei mitwachsen müssen. Das könne bei einem Neubau für mehr als 100 Beamte berücksichtigt werden.

Das Bayerische Innenministerium erwog eine Generalsanierung

Tatsächlich stammt die Idee zu einem Neubau von der Dachauer Polizei selbst, wie Thomas Rauscher mitteilt. Vor einigen Jahren hatte das Bayerische Innenministerium ausschließlich eine Generalsanierung der bestehenden Inspektion erwogen. In internen Gesprächen zweifelten die Beamten, ob eine solche Baumaßnahme bei laufendem Betrieb überhaupt machbar ist. "Da fragte plötzlich einer meiner Kollegen, ob nicht ein Neubau die bessere Lösung wäre", erinnert sich Thomas Rauscher. Er beschloss, die Idee dem Polizeipräsidium Oberbayern, dem damaligen Dachauer Landrat Hansjörg Christmann (CSU) und dem Innenministerium vorzutragen. Rauscher weiter: "Alle Reaktionen waren durchweg nur positiv."

Seiner Ansicht nach liegen die Vorteile eines Neubaus auf der Hand. Am bisherigen Standort fehlen Parkplätze, nachdem das Areal hin zum Dachauer Klinikum komplett bebaut wurde. Außerdem ist für eine Inspektion die Eigensicherung ein zentrales Thema. Da bietet das Gelände der Bereitschaftspolizei wesentlich bessere Optionen als die Enge des bisherigen Standorts. Zur Eigensicherung zählt der Fahrzeugpark, aber auch die Kontrolle der Eingänge. Schließlich arbeitet die Inspektion eng mit der Bereitschaftspolizei zusammen; und das nicht nur, wenn es um die Kontrolle von Veranstaltungen geht. Deshalb sagt Thomas Rauscher: "Wir freuen uns auf den Neubau." Und er fügt hinzu: "Die Bereitschaftspolizei freut sich mit uns." Mit seinen 51 Jahren wird Rauscher noch in den Genuss des Umzugs kommen.

Noch ist unklar, wann der Neubau beginnt

Wann mit dem Neubau begonnen wird, ist im Augenblick noch nicht klar. Zunächst müssen planungsrechtliche Fragen geklärt werden. Am vergangenen Freitag sprach das Innenministerium mit der Stadt Dachau über die baurechtlichen Voraussetzungen. "Für einen schnellen Baubeginn ist es notwendig, dass der Bayerische Landtag im Doppelhaushalt 2017 /18 die benötigten Mittel für den Neubau bereitstellt", teilte Pressesprecherin Kathrin Fändrich mit. Die Planungen würden vorangetrieben, damit das bisherige Grundstück der Polizei schnell für den staatlichen Wohnungsbau zur Verfügung steht. Ein Neubau sei zwar teurer als eine Sanierung. Die Mehrkosten seien jedoch vertretbar, weil der derzeitige Standort der Polizeiinspektion zu Wohnzwecken für Staatsbedienstete umgenutzt werden kann. Auf diese Weise könne der Staat einen wichtigen Beitrag zur Befriedigung der starken Wohnungsnachfrage im Großraum München leisten.

"Die Mandatsträger im Landkreis Dachau begrüßen unisono den Beschluss des Innenministeriums." In einer eigenen Presseerklärung berichtet der CSU-Landtagsabgeordnete Bernhard Seidenath von einem "Spitzengespräch" im Innenministerium, an dem auch sein Dachauer CSU-Kollege Anton Kreitmair teilgenommen habe. Der Dachauer SPD-Oberbürgermeister Florian Hartmann spricht von einem Gewinn für die Polizei und die Stadt: "Mir liegt sehr daran, dass die Beamten in guten Räumlichkeiten untergebracht sind."

Darüber hinaus könnten für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst dringend notwendige Wohnungen gebaut werden. Landrat Stefan Löwl (CSU) erklärte: "Gerade aufgrund der Herausforderungen für die Polizei in einem Wachstumslandkreis wie hier in Dachau ist es wichtig, alle Synergien zu nutzen, damit möglichst viele Beamtinnen und Beamte für den Dienst am Bürger zur Verfügung stehen." Der Landtagsabgeordnete Seidenath sagte: "Was lange gewährt hat, wird nun endlich gut."

© SZ vom 10.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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