Die Geschichte der Musik in Mariä Himmelfahrt liest sich für Kirchenmusiker Rainer Dietz wie ein Werk Richtung Vollendung. Denn am Sonntag, 25. Oktober, wird die neue und seit der Einweihung der Kirche in Dachau-Süd geplante Orgel endlich präsentiert. Es ist die Geschichte langer und hartnäckiger Bemühungen.
Am 30. September 1956 konnte die Pfarrei aus Kostengründen als Übergangslösung nur eine elektronische Orgel aufstellen. Kurze Zeit später begannen bereits die Planungen für eine echte. Der damalige Domorganist und Orgelsachverständige unserer Erzdiözese, Heinrich Wismeyer, schlug eine dem Raum angemessene Orgel mit drei Manualwerken und Pedal vor. Aus Kostengründen musste sich die Pfarrei abermals mit einer kleineren Variante mit nur zwei Manualwerken und Pedal und 23 Registern begnügen. Am 26. Juli 1959 wurde sie eingeweiht. Wismeyer lobte zwar im Abnahmegutachten die Orgel, sprach aber ungewöhnlicherweise auch die Nachteile an; er kritisierte besonders die geringe Registerzahl und die ungünstige Klangabstrahlung zum Spieltisch.
Um die Defizite zu kompensieren und um den Klang zu verbessern, bemühte sich der damalige Stadtpfarrer Josef Kölbl, durch Zukauf von gebrauchten Orgelteilen das Instrument zu vergrößern. Aus Platzgründen scheiterte der Plan. Dann stellte sich 1996 heraus, dass die Orgel nicht mehr zu sanieren war.
Daraufhin beschloss am 20. Juli 2001 die Kirchenverwaltung die Neuanschaffung. In ihrer Sitzung am 16. Februar 2012 hat die Kirchenverwaltung den Zuschlag für den Orgelneubau an die Firma Christoph und Matthias Kaps aus Eichenau bei München erteilt. Kirchenmusiker Rainer Dietz freut sich schon auf den 25. Oktober. Denn: "Das klangliche Ergebnis darf als Meisterleistung bezeichnet werden." Besonders stolz darf auch der Förderkreis sein, der die Anschaffung finanziell unterstützte. Um 10 Uhr findet der Festgottesdienst statt. Um 19 Uhr folgt ein großes Orgelkonzert.