Dachau:Ehre den Ehrenamtlichen

Lesezeit: 3 min

Im Dienst des Nächsten: Im großen Sitzungssaal des Landratsamtes würdigte der Landkreis Dachau das Engagement von 18 ehrenamtlich Tätigen. (Foto: Toni Heigl)

Der Landkreis Dachau zeichnet 18 Bürger für ihr unentgeltliches und unermüdliches Engagement zum Wohl der Gesellschaft aus

"Ehrenamt ist unbezahlbar", sagt Wolfgang Reichelt, Medienbeauftragter des Landratsamts, im Gespräch. In diesem Wissen würdigte der Dachauer Landrat Stefan Löwl (CSU) auch in diesem Jahr Bürger aus dem Landkreis Dachau, die sich um die Gesellschaft in besonderer Weise verdient gemacht haben. Im großen Sitzungssaal des Landratsamts bat er insgesamt 18 Ehrenamtliche auf die Bühne, die von den Bürgermeistern ihrer Herkunftsgemeinden vorgeschlagen wurden. Auf jeden der Geehrten hielt der Landrat eine Laudatio. Anschließend überreichte er ihnen ein Geschenk, eine Urkunde und die "Ehrenamtsnadel" als Anerkennung für die unentgeltlich geleistete Arbeit.

Aus der Stadt Dachau wurden Sophie Nauderer, Rosemarie Schüßler, Peter Stadler, Gabriele Winter und Waltraud Wolfsmüller geehrt. Sophie Nauderer ist seit 1991 Vorsitzendende des Katholischen Frauenbundes. Unter ihrer Leitung stieg die Mitgliederzahl auf mehr als 500 an. "Sie ist aufgrund ihrer ruhigen, umsichtigen Art innerhalb und außerhalb des Frauenbundes außerordentlich beliebt", lobte Löwl. Ihr sei es zu verdanken, dass der Frauenbund eine hohe Anerkennung im gesellschaftlichen Leben Dachaus genieße. Für den Sport engagiert sich Rosemarie Schüßler. Sie amtierte von 1995 bis 2015 als Kreisjugendleiterin der Bayerischen Sportjugend für den Kreis Dachau. Weil sich bis heute kein Nachfolger gefunden hat, leitet sie die Sportjugend kommissarisch noch weiter. Sie diene seit mehr als 20 Jahren als Ansprechpartnerin für Sportvereine zu allen Jugendthemen "von A wie Aufsichtspflicht bis Z wie Zuschüsse", hieß es in der Laudatio.

Peter Stadler war als erster Vorsitzender des Museumsvereins Dachau "maßgeblich an der Errichtung des Bezirksmuseums und der Gemäldegalerie beteiligt", betonte Löwl. Er amtiert bereits seit 1988 und organisierte Ausstellungen in Deutschland sowie im Ausland. "Dadurch vertritt er Stadt und Landkreis Dachau kulturell", so hieß es in der Laudatio. Besonders liege ihm die Unterstützung der Jugend und des Nachwuchses am Herzen.

Gabriele Winter übernahm Ende der Neunzigerjahre die ehrenamtliche Leitung der Angehörigenselbsthilfegruppe der Drogenberatungsstelle Dachau (Drobs). Ihr umfangreiches Wissen und ihre unverzichtbare Erfahrung habe sie seither an Hunderte Angehörige weitergegeben. Seit gut 15 Jahren ist sie Vorsitzende von Drobs. Sie vertrete die Rolle der von Sucht betroffenen Angehörigen in zahlreichen Präventionsprojekten, die der Verein an nahezu allen Schulen der Stadt und des Landkreises durchführt. Waltraud Wolfsmüller engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für den Arbeitskreis Asyl. Sie fungiere dort als "Gesamtkoordinatorin und zentrale Multiplikatorin für die Anliegen der Asylsuchenden. "Tag für Tag legt sie mit ihrem Team den Grundstein dafür, dass Menschen, die aus Notlagen zu uns kommen, geholfen wird", zollte Löwl seinen Respekt.

Aus Karlsfeld wurde Monika Fuchs-Warmhold als Gründerin des Vivaldi Orchesters und des Jungorchesters gewürdigt. Sie organisiert auch Konzertreisen ins benachbarte Ausland und ist Leiterin der Karlsfelder Zupferklassen. Hohe Anerkennung fanden auch die langjährigen Feuerwehrler aus dem Landkreis. Der Erdweger Paul Steier engagierte sich von 1974 bis 2010 bei der Freiwilligen Feuerwehr Feldgeding. Werner Pallauf aus Hebertshausen war 30 Jahre lang erster Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Prittlbach. Georg Neumeier aus Haimhausen stellte sich 43 Jahre lang in den Dienst der Haimhausener Feuerwehr. Ebenfalls dort aktiv ist seit 15 Jahren Monika Schneider aus Petershausen.

Für ihre Naturverbundenheit wurden Johann Fritz aus Bergkirchen und Werner Gruber aus Vierkirchen geehrt. Fritz hat im westlichen Landkreis seit vielen Jahren das Amt des Naturschutz-und Biberbeauftragten inne. Gruber ist seit 2002 erster Vorsitzender der Garten- und Landschaftspflege Pasenbach und Vorsitzender des Kreisverbandes für Gartenbau- und Landschaftspflege Dachau.

Aus Röhrmoos freute sich Mathias Mayriedl über die Ehrung. Er war Vorsitzender der Abteilung Fußball und des Gesamtvereins der SpVgg. Er brachte den Bau der Dreifachturnhalle am Sportgelände mit auf den Weg. Josef Kraut, Gemeinderat in Sulzemoos, machte sich 20 Jahre lange im Vorstand des SC Oberweikertshofen als auch im Burschen-und Musikverein Einsbach verdient. Außerdem würdigte der Landrat Siegfried Freisinger aus Odelzhausen und Edeltraud Lachner aus Schwabhausen. Freisinger ist seit 1957 Mitglied im SV Odelzhausen, seit 1975 in der Pfarrgemeinde Odelzhausen sowie im Gemeinderat und Schulverband tätig. Lachner arbeitet seit 1969 im TSV Arnbach,arbeitete an der Erstellung der Arnbacher Dorfchronik und setzte sich für Senioren ein. Zudem gehörte sie der Fraktion Bürgerblock Arnbach an und war von 2002 bis Mitte 2016 zweite Bürgermeisterin der Gemeinde Schwabhausen. Sieglinde Limmer setzt sich seit 2009 in der Nachbarschaftshilfe Odelzhausen-Pfaffenhofen ein. Sie betreut stundenweise kranke Senioren in Abwesenheit der Angehörigen. Seit 2013 begleitet sie Senioren zu Gottesdiensten und Feiern in der Friedensinsel. Fehlte schließlich noch der weit über den Landkreis hinaus bekannte Präsident des überaus erfolgreichen Fußball-Bayernligisten FC Pipinsried: Konrad Höß. Als Gründungsmitglied des Vereins kümmert sich Höß quasi um alles in seinem Verein, er ist Greenkeeper, Putzmann, Stadionsprecher, Manager und Mäzen zugleich. Nicht zuletzt dank seines Engagements ist der FCP nun schon seit Jahren der erfolgreichste Fußballverein im Landkreis Dachau. Geehrt wird Konrad Höß aber erst auf der kommenden Jahresabschlussfeier seines Vereins.

© SZ vom 17.11.2016 / kama, emo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: