Dachau:Der olympische Gedanke

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Leistung aus Spaß an der Freude beim Firmenlauf der Volksbank Dachau. (Foto: Toni Heigl)

Auch beim 3. Volksbank-Raiffeisen-Firmenlauf in Dachau steht die Idee des Mitmachens im Vordergrund. 650 Mitarbeiter aus 60 Unternehmen beteiligen sich. Dazu 1000 Schülerinnen und Schüler. Unter ihnen auch 30 Asylbewerber

Die Favoriten fehlten. Nachdem die Bereitschaftspolizei am 3. Volksbank-Raiffeisenbank-Firmen- und Behördenlauf nicht teilnahm, baute sich unter den Teilnehmern eine knisternde Spannung auf. Wer würde der oder die Schnellste sein? Die durchtrainierten Polizisten waren bisher immer allen anderen davongelaufen. Beim diesjährigen Firmen- und Behördenlauf der Volksbank Raiffeisenbank Dachau in Kooperation mit dem ASV Dachau blieben die Chancen gleichmäßiger verteilt.

Bei den Herren gewann ein Mitarbeiter der Deutschen Post AG. Der 25-jährige Michael Harlacher lief die beiden Runden durch den Stadtwald in 20:10 Minuten, gefolgt von zwei Mitarbeitern der Sanctions Data Service GmbH in Reichertshausen. Thomas Mittag und Klauspeter Möhrlein belegten knapp hinter dem schnellen Briefzusteller den zweiten und dritten Platz. Sie haben in der Firma einen Lauftrainer. Unter den Läuferinnen war Claudia Kaspar von der Dachauer Rundschau mit 24:45 Minuten die Schnellste, gefolgt von Daniela Arthofer von der Kinderhaus Pusteblume Stiftung und Anna Winkelmair von der BBK ProVita.

Auf der Tribüne feuerten viele Schlachtenbummler die 650 Läuferinnen und Läufer von 60 Dachauer Unternehmen und Behörden an, klatschten und riefen laut, bis auch die Letzten ins Ziel kamen. Auf der Bühne machte Moderator Alex Wangler von der Rockantenne Stimmung. Wegen der zahlreichen Teilnehmer wurde der Start an der Eduard-Ziegler-Straße in zwei Abschnitten durchgeführt. Nach dem Startschuss von Sportreferent Günter Dietz teilten sich die Läufer und Läuferinnen in ein buntes Feld: Mitarbeiter der Stadtwerke, des Finanzamts und der Polizeiinspektion Dachau, des BRK, eines Architekturbüros, von Arztpraxen, eines Sportstudios, Getränkemarktes, einer Schreinerei, Apotheke und viele andere.

Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) ließ es sich nicht nehmen mitzulaufen, obwohl er keine Zeit zum Trainieren hatte. "Ich bin aus dem Stand raus gelaufen", sagte er. "Hauptsache dabei sein. Der Teamgeist zähl." Die Polizeiinspektion Dachau engagierte sich mit einem besonderen Projekt. Unter dem Motto "Emma - Muskeln für Muskeln" liefen die Gesetzeshüter für die zehnjährige Melanie Habersetzer, die an einer seltenen Muskelatrophie leidet.

Neben der sportlichen Leistung wurde heuer zum ersten Mal das kreativste Laufshirt prämiert. Da lagen die Mitarbeiter vom Petersberg klar vorne. Mit einem blinkenden Heiligenschein auf dem Kopf und dem Spruch "Unterwegs im Namen des Herren" schlugen sie in Sachen Originalität die giftgrünen T-Shirts der Freiwilligen Feuerwehr und das plakative Posthorn-Emblem auf gelbem Stoff. Die Volksbank Raiffeisenbank Dachau war mit 42Teilnehmern dabei. Auch Vorstandssprecher Thomas Höbel und sein Kollege Johann Schöpfel liefen für die Volksbank Raiffeisenbank Dachau. "Wir waren begeistert, es war richtig toll", sagte Maria Erlacher vom Dachauer Modegeschäft Flair.

Fitnesstrainerin Evi Wangler machte mit einem fetzigen Warm-up die Teilnehmer für den Lauf fit. Eine Gaudi war der Lauf auch für die etwa 1000 Kinder und Jugendlichen aus den Schulen aus Dachau und dem Landkreis. Sie starteten in zwei Altersklassen. Die Volksbank Raiffeisenbank Dachau spendet für jeden mitgelaufenen Schüler 20 Euro für ein schuleigenes Projekt. Die Rudermannschaft des Ignaz-Taschner-Gymnasiums nahm den Lauf humorvoll und schlängelte sich in einer Polonaise durchs Stadion. Anna Roth aus der neunten Klasse der Realschule in Weichs sagte: "Es hat mir super gefallen. Vor allem das Anfeuern war eine Motivation." Zur Teilnahme eingeladen waren auch 30 jugendliche Asylbewerber der Berufsschule Dachau, die von der Volksbank Raiffeisenbank Dachau mit Trikots ausgestattet wurden. Zwei von ihnen gewannen in den Jahrgängen 1996 bis1999: Zakaria Omar Jamaá aus Somalia und Alee Lo aus dem Senegal. Beide brauchten nur rund zehn Minuten bis ins Ziel.

Es ging aber nicht nur ums Gewinnen, sondern vor allem ums Dabeisein. Der schnellste Chef war Armin Siebert, ADAC Dachau, die schnellste Chefin Ingrid Gerstböck von der BBK ProVita. Bei der Verlosung des dritten VR-Firmen- und Behördenlaufs gewannen Katharina Froschmeier aus der Realschule in Weichs zwei FC-Bayern-Karten und Matthias Kellerer aus der Realschule in Markt Indersdorf ein iPad Mini. Die Stadt Dachau lobte ebenfalls einen Preis aus; und zwar den für den schnellsten Jungunternehmer, ebenfalls ein iPad. Es gewann Daniel Baur von Wimmer Maschinentransporte.

© SZ vom 11.07.2015 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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