Dachau:Bierbrauer und Student

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Von der Hauptschule zur bayerischen Elite-Akademie: Wolfgang Westermeier befasst sich mit dürreresistenten Pflanzen und einzigartigem Bier.

Sophie Burfeind

Von der Hauptschule zur bayerischen Elite-Akademie - das ist der Weg von Wolfgang Westermeier (Foto: privat) in aller Kürze. Der 26-Jährige ist in Dachau geboren und aufgewachsen. Zunächst besuchte er eine Hauptschule, dann eine Realschule und machte im Anschluss eine Ausbildung zum Informatikkaufmann. "Während der Ausbildung habe ich gemerkt, dass mir das nicht tiefgründig genug ist", erzählt er. Und so startete eine rasante Karriere: Auf einer Berufsoberschule in München holte er sein Abitur nach, an der Technischen Universität (TU) in München absolvierte er ein Biologie-Studium und nun ist er Masterstudent der Agrarwissenschaften, mit dem Schwerpunkt angewandte Biologie. Was man sich als Laie darunter vorstellen müsse? "Ich beschäftige mich mit der Entwicklung von dürreresistenten Pflanzen für Afrika", erklärt Westermeier. Ein komplexes Forschungsgebiet also - und von großer politischer Bedeutung.

Wolfgang Westermeier lernt an der bayerischen Elite-Akademie. (Foto: Andreas Heddergott)

Doch es ist sein Ziel, eines Tages in der Wirtschaft im Forschungsbereich zu arbeiten, beispielsweise für eine internationale Regierungsbehörde. "Besonders in Schwellen- und Entwicklungsländern gibt es im Agrarbereich einen großen Bedarf." Aber der junge Student will die Länder, über die er forscht, auch gut kennen lernen und ist bereits durch Nord- und Südamerika sowie Australien gereist. Bei allen seinen Abschlüssen erzielte Wolfgang Westermeier sehr gute Noten und wurde im März in das Stipendiatenprogramm der bayerischen Elite-Akademie aufgenommen. Ungefähr 30 Studenten aller Fachrichtungen aus dem Freistaat werden dabei mit einer studienbegleitenden Zusatzausbildung, bei der Persönlichkeitsbildung und Führungsfähigkeit gefördert werden sollen, unterstützt. "Mich hat das Programm sehr angesprochen, weil es interdisziplinär ist und Dinge wie Wertekompetenz vermittelt", erklärt Westermeier. Das Programm und der Austausch mit Studenten der unterschiedlichsten Fachbereiche sei "wahnsinnig inspirierend und eine gute Ergänzung zur fachlichen Kompetenz".

Das wirtschaftliche Interesse wurde bei ihm schon während seiner Ausbildung zum Informatikkaufmann geweckt: Er engagierte sich im Dachauer Jugendrat und war Mitbegründer des Kulturzentrums "Freiraum". Aktuell ist er nebenbei an einem Gründerprojekt beteiligt. "Wir wollen individualisiertes Bier verkaufen und haben dazu ein Set entwickelt, mit dem man sein Bier nach eigenem Geschmack zusammenstellen kann." Das Bier sei ziemlich gut. Sagt er. Ob das stimmt, kann man in zwei Monaten selbst überprüfen, wenn es verkauft wird.

© SZ vom 30.03.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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