Bürgerversammlung:Ein Ohr für die Sorgen der Älteren

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Josef Baumgartner stellt seinen Bürgern in Schwabhausen die neue Seniorenbeauftragte vor

Von Renate Zauscher, Schwabhausen

Der Kontakt zu seinen Bürgern ist Josef Baumgartner wichtig: Insgesamt sieben Mal hielt er in diesem Jahr Bürgerversammlungen in der Gemeinde ab, um über den Stand der Dinge, über abgeschlossene Projekte oder künftige Vorhaben zu berichten. Dabei spielt der Bürgermeister im Jugendzentrum auch schon mal eine Runde Kicker oder Tischtennis mit seinen jugendlichen Zuhörern und alljährlich im November nutzt er den monatlichen Seniorennachmittag im Pfarrheim Sankt Michael, um zu hören, welche Anliegen ältere Menschen haben.

Die diesjährige Seniorenbürgerversammlung war mit fast 60 Gästen außerordentlich gut besucht. Verschiedene Themen der Gemeindeentwicklung dürfte die älteren Schwabhausener besonders interessiert haben. So ist etwa die Höhe künftiger Gebühren für Wasser und Abwasser für Menschen, die von ihrer Rente leben müssen, wohl noch wichtiger als für andere. Baumgartner erläuterte, dass zwar die Kanalgebühren voraussichtlich sinken werden, die für die Wasserversorgung dagegen wegen vieler nötiger Bau- und Reparaturmaßnahmen steigen werden. Die dadurch bedingte Gebührenanhebung soll aber erst nach der nächsten Neukalkulation 2019 erfolgen.

Beruhigend dürfte Baumgartners Feststellung für viele gewesen sein, dass Schwabhausen laut Kriminalstatistik der Polizei ein vergleichsweise sicherer Ort ist, an dem es sich gut leben lässt. So habe es im vergangenen Jahr lediglich drei Einbruchsversuche in Wohnungen gegeben: In allen drei Fällen habe der Täter von seinem Vorhaben ablassen müssen.

Wichtig war Baumgartner auch, den Anwesenden im Pfarrheim die neue Seniorenbeauftragte der Gemeinde, Gisela Hahn-Collesei, vorzustellen, die seit Juli im Amt ist. Man kann sich in allen Fragen, die ältere Menschen bewegen, an sie wenden, egal ob es dabei um Rentenangelegenheiten geht, um den Abschluss einer Patientenverfügung, die Suche nach einem Facharzt oder um praktische Probleme zu Hause. "Jeder, der sagt: Ich pack das Leben nicht mehr so wie früher", könne sich an sie wenden, sagt Hahn-Collesei. Viele Menschen wüssten beispielsweise nicht, dass man für einen behindertengerechten Umbau der Wohnung unter Umständen auch staatliche Finanzhilfe bekommen könne. Auch wer im Moment vielleicht noch kein Problem habe, "solle einfach wissen, dass es mich gibt".

Das gilt auch für Menschen, die sich einsam fühlen: Auch sie können sich an Gisela Hahn-Collesei wenden. Wer neue Kontakte sucht oder bestehende vertiefen will, ist aber auch zu den einmal monatlich stattfindenden Seniorennachmittagen der Pfarrei Sankt Michael mit Filmvorführungen und Vorträgen eingeladen. Wer will, kann dazu auch von zu Hause abgeholt werden - Anruf genügt. Ansprechpartnerinnen sind Marianne Spreng (Telefon 08138 / 1768), Katharina Scherer (08138 / 1293) und Barbara Ditzel (08138 / 66 86 21).

Fragen an den Bürgermeister hatten die Senioren nur wenige. Eine Schwabhausenerin beklagte die gefährliche Enge des Geh- und Radwegs zwischen Rathaus und Bahnhof. Hier erhofft sich Baumgartner Abhilfe durch den schon lang geplanten Ausbau der Staatsstraße.

Zu lange dauert manchen auch die Umsetzung der Pläne für das neue Ortszentrum an der Münchner Straße. Die Tatsache, dass hier in der Mehrzahl kleinere Wohnungen entstehen sollen, außerdem Arztpraxen und eine Apotheke, macht das Vorhaben offenbar gerade für Ältere interessant. Im nächsten Jahr solle mit dem Bau begonnen werden, erklärte der Bürgermeister.

© SZ vom 13.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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