Blutspenden in Dachau:Schlechte Bilanz

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Die Dachauer gehen immer seltener zum Blutspenden. Das liegt nicht nur an der mangelnden Bereitschaft, sondern auch am schlechten Marketing der Organisationen. Die Folgen sind gravierend.

Sabine Kain

Blut wird immer gebraucht, aber die Spendenbereitschaft der Bevölkerung nimmt ab. Soweit nichts Neues. Doch nun liegen konkrete Zahlen über die Ergebnisse der letzten Blutspendetermine im Landkreis auf dem Tisch.

Im Landkreis Dachau spenden immer weniger Menschen Blut. (Foto: dpa)

Und die sind gar nicht gut. Auch weil den Organisatoren vom Münchner Blutspendedienst eine Panne unterlaufen ist.

Von den etwa 138 000 Einwohnern des Landkreises gingen exakt 1026 im letzten Blutspendezeitraum von Anfang Juli bis Anfang September zum Aderlass. In den vier Zeitfenstern der Jahre 2008 und 2009 lag diese Zahl noch konstant über 1300, im Frühjahr 2010 erfolgte dann ein Einbruch um mehr als 200 Spender, Tendenz fallend.

Antonia Raschke vom Blutspendedienst München spricht von einer "Warnzahl". Habe man zuvor noch steigende Spenderzahlen registriert, sinke der Durchschnitt seit 2009 kontinuierlich, auch im Landkreis Dachau.

Dass Blutspende längst keine Selbstverständlichkeit mehr ist, sieht man auch an Raschkes Zuständigkeitsbereich: Sie ist beim Blutspendedienst Marketingreferentin. Jahrelang, so die Fachfrau, habe man Werbung und Marketing vernachlässigt.

"Und das merken wir immer mehr. Die Spender werden immer älter und es kommen kaum junge nach." Das ist ein gravierendes Problem, bedenkt man, dass Blutspender nicht älter als 69 Jahre sein dürfen, Erstspender nicht älter als 60.

Vor allem im Sommer brechen die Spenderzahlen oft ein, im Herbst steigen sie wieder. Das hofft zumindest Antonia Raschke. Das Blut, das im Einzugsbereich des Blutspendedienstes München - also auch im Landkreis Dachau - gespendet wird, bleibt auch in der Region. Im Umkehrschluss bedeutet das aber, dass das Blut, das hier nicht gespendet wird, auch hier fehlt.

Mehr lesen Sie in der Ausgabe der Dachauer SZ vom 6. Oktober.

© SZ vom 06.10.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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