Bilanz:Bürgerservice, Asyl und Verkehr

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Stefan Löwl (li.) erinnerte an das Maibaumaufstellen vor einem Jahr. (Foto: Toni Heigl)

Landrat Stefan Löwl zieht Bilanz seines ersten Jahres im Amt

Drei Maibaumwachen mitgerechnet, ist Dachaus Landrat Stefan Löwl 14 Mal beim Aufstellen eines Maibaums dabei gewesen - am 1. Mai 2014, seinem ersten Tag in Amt und Würden. Bei einem Diskussionsabend des CSU-Ortsverbandes Dachau in Pellheim ging er auf die wichtigsten Themen seines ersten Jahres als Landrat ein.

Sehr wichtig sei es ihm am Anfang gewesen, sein ganzes Haus mit mehr als 400 Mitarbeitern kennenzulernen und die Organisation hinsichtlich des Bürgerservices umzubauen. "Das kann aber erst dann optimal funktionieren, wenn entsprechende bauliche Maßnahmen vollzogen werden", sagte Löwl. Offen ließ er, ob eine Sanierung des Landratsamts oder ein Neubau in Frage komme, dies müsse "kostenmäßig durchgerechnet werden".

Ein weiteres wichtiges Thema im ersten Jahr war dem Landrat der Umbruch bei den Amperkliniken, deren neuer Haupteigentümer Helios sich "etwas ruppig" eingeführt habe. Mittlerweile hätten sich jedoch auch hier die Wogen geglättet und Dachau sei inzwischen wieder der Hauptstandort für alle Helios-Kliniken in Süddeutschland. Erfreut zeigte sich Löwl über die Chance, eine Fachoberschule in Markt Indersdorf zu etablieren.

Viel Raum nahm auch in der anschließenden Diskussion das Thema Asyl ein. Der Landkreis muss nach aktuellem Stand 1400 Flüchtlinge unterbringen und sucht händeringend nach möglichen Standorten für weitere Unterkünfte, auch in Dachau.

Im Laufe des Abends kamen auch Anliegen der Pellheimer Bürger zur Sprache. So wurde die Geruchsbelästigung durch die naheliegende Ziegelei Hörl und Hartmann angesprochen. Löwl erklärte, dass bei sämtlichen Messungen die zulässigen Grenzwerte stets weit unterschritten wurden. Matthias Hörl aus der Geschäftsleitung des Unternehmens teilte mit, dass ein spezieller Verbrennungsreaktor installiert werde, der die Gerüche, die bei der Ziegelproduktion entstehen, so weit herausfiltern helfen werde, dass eine Belästigung künftig kein Thema mehr sei. Zum geplanten Windrad sagte Hörl, man werde das Gespräch mit den Bewohnern Pellheims suchen.

Intensiv ging Löwl noch auf das Thema Umfahrung Dachaus ein. Er wolle ergebnisoffen im Zuge des Gesamtverkehrskonzepts für den Landkreis diskutieren. Inzwischen hätten sich zu viele Rahmenbedingungen geändert, als dass man noch die alten Gutachten eins zu eins verwenden könne. So sei geplant, die Autobahnauffahrt Oberschleißheim zu ertüchtigen, zudem wachse gerade der Norden Münchens überproportional. BMW wolle bis zu 35 000 neue Arbeitsplätze schaffen. Alles Punkte, die in den bisherigen Planungen nicht enthalten gewesen seien, so der Landrat.

© SZ vom 20.05.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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