Bergkirchen:Kostenlos und flexibel

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Bergkirchener Grundschule plant offene Ganztagsangebote

Seit drei Jahren bemüht sich Bergkirchen, ein Ganztagsangebot für Grundschüler zu installieren. Doch das Konzept der gebundenen Ganztagsschule, wie es bislang für Grundschulen ausschließlich zulässig war, passte nicht zu den Wünschen der Bergkirchener Eltern. Interesse gab es, aber nie genügend Anmeldungen. Doch jetzt sieht Schulleiter Albert Sikora eine Chance im neuen Konzept des Kultusministeriums, das den Schulen mehr Freiheit gibt: Nun sind auch an Grundschulen offene Ganztagsangebote zulässig.

Genau so eine offene Ganztagsschule (OGS) läuft bei den älteren Schülern der Mittelschule Bergkirchen seit 2009 schon erfolgreich. Momentan arbeiten daher Schule, Gemeinde und Hort engagiert an einem OGS-Konzept auch für die Grundschule. Wenn alles nach Plan läuft, könnte das neue Angebot von dem Schuljahr 2016/17 an starten.

Die neue Option für Grundschulen, auch offene Ganztagsangebote zu installieren, ist nicht unumstritten. Verfechter der gebundenen Ganztagsgrundschule, wie sie in Schwabhausen und Odelzhausen funktionieren, wollen an diesem System festhalten. Doch andere Pädagogen sehen die OGS als sinnvolle Alternative. Dieses Angebot kombiniert regulären Vormittagsunterricht mit Mittagessen plus Hausaufgabenbetreuung und Freizeitgestaltung. Gerade dass der Nachmittag nicht mehr Teil des Schulunterrichts ist, sondern offen und flexibel gestaltet, erweist sich in bestimmten Fällen als Vorteil. Das wichtigste Argument für Bergkirchen: Die OGS kann in Zusammenarbeit mit dem Hort so ausgestaltet werden, dass sie von den Öffnungszeiten her alles bietet, was die Eltern bei der gebundenen Ganztagsschule vermisst haben: Nämlich zuverlässige Betreuung bis 17 Uhr an fünf Wochentagen und auch in den Schulferien. Die gebundene Ganztagsschule dagegen endet um 15.30 Uhr, freitags bereits mittags, und ist in den Ferien geschlossen.

Wenn sich Schulleiter Sikora jetzt mit Elan daran macht, eine OGS aufzubauen, liegt das auch am aktuellen Handlungsbedarf in Bergkirchen. Der Hort, den momentan 104 Kinder besuchen, "platzt aus allen Nähten". Für die Gemeinde stellt sich daher die Frage, in einen neuen Hort zu investieren oder mit einer offenen Grundschule den Eltern eine weitere, zudem für Familien kostenfreie Alternative anzubieten. Auch für die Gemeinde ist eine OGS finanziell interessant, da kostengünstiger. Offen ist, wie Hort und Schule in der OGS kooperieren, wie beide Konzepte nebeneinander bestehen werden.

Da die offene Ganztagsschule im Gegensatz zum gebührenpflichtigen Hort für Eltern kostenlos ist, könnte ein Run auf die OGS einsetzen. Denkbar wäre, den Hort formal in die offene Ganztagsschule zu integrieren. Genau deshalb wird jetzt am Konzept gefeilt, wie Rektor Albert Sikora erklärt. Sicher ist, dass die bewährte Mittagsbetreuung in Bergkirchen in jedem Fall erhalten bleibt. Ziel ist, die offene Ganztagsschule in Bergkirchen im Herbst 2016 zu starten.

© SZ vom 24.07.2015 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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