Beiträge zum Straßenausbau:Großsanierung

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Mit der Sanierung der Straßen zwischen Niederroth und Weyhern könnte 2018 begonnen werden. (Foto: Toni Heigl)

Markt Indersdorf nimmt vier Projekte im Straßenbau in Angriff - für insgesamt fast vier Millionen Euro. Laut Satzung muss die Gemeinde Beiträge von Anwohnern erheben. Es sei denn, der Landtag kippt das Gesetz

Von Robert Stocker, Markt Indersdorf

Schlaglöcher, Risse, Bodenwellen - viele Indersdorfer Straßen sind in einem tristen Zustand. Anwohner klagen seit Jahren über einen Sanierungsstau. Die Gemeinde nimmt jetzt das Problem in die Hand und arbeitet an einem umfassenden Sanierungskonzept, das Schritt für Schritt umgesetzt werden soll. Oberste Prämisse ist die Wirtschaftlichkeit. Im Gemeinderat wurden jetzt die Planungen für vier Projekte vorgestellt. Dabei geht es um die Sanierung der Aichacher Straße, um mehrere Straßen im Wohngebiet Eisfeld, um die Hochstraße und den Schwedenhang und die Gemeindeverbindungsstraße Niederroth-Weyhern. Das Reizthema Beiträge für den Straßenausbau kommt dabei wieder einmal aufs Tapet. Anlieger von Ortsstraßen müssen mit einer Kostenbeteiligung rechnen.

"Wir wollen neue Straßen, aber keinen Luxus", unterstrich Bürgermeister Franz Obesser (CSU) im Gemeinderat. Jedes Sanierungsprojekt wird aber dennoch etwa eine Million Euro kosten. Die Straßen sollen lediglich instandgesetzt werden; ausufernde Maßnahmen sind nicht geplant. Der bestehende Oberbau soll nur dann verändert werden, wenn er große Mängel aufweist. Für die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße Niederroth-Weyhern rechnet die Gemeinde mit Fördermitteln von der Regierung von Oberbayern, weil die Straße außerorts liegt. Das beauftragte Ingenieurbüro Heinhaus schlägt in diesem Fall eine umfassende Sanierung des Bestandes vor. Die Fahrbahndecke wird demnach verstärkt, die Bankette sollen auf jeder Seite um 50 Zentimeter verbreitert werden. Außerorts sei das eher unproblematisch, weil nur wenige Anschlüsse davon betroffen sind. Die maroden Bankette seien das Grundproblem, so der dritte Bürgermeister Hans Lachner (CSU). Weil die Straße mit einer Breite von 4,50 Metern für Schwerlastfahrzeuge und große Landmaschinen relativ eng ist, müssen die Fahrer bei Begegnungsverkehr auf das Bankett ausweichen. "Die Bankette werden dadurch niedergedrückt und sind kaputt", sagt Lachner. Olaf Schellenberger (CSU) fragte nach der Möglichkeit, die Fahrbahn breiter zu machen. Das müsste erst mit der Regierung abgeklärt werden, sagte Obesser. Mit der Sanierung könnte 2018 begonnen werden - wenn der Förderantrag positiv beschieden wird. Die Baukosten sind auf 820 000 Euro taxiert.

Die Sanierung der Aichacher Straße beginnt voraussichtlich 2019. Die Straße wird inklusive Gehwege instandgesetzt. Weil lediglich der Bestand saniert werden soll, gibt es dafür laut Ingenieurbüro keine Fördermittel. Bevor die Straße in Angriff genommen wird, werden Kanäle und Hausanschlüsse saniert. Nach den Berechnungen der Planer betragen die reinen Baukosten etwa 512 000 Euro.

Im Eisfeld soll eine Reihe von Straßen mit den angrenzenden Gehwegen saniert werden. Auch hier geht es lediglich um den Bestand. Einige Gehwege sind sehr schmal, sie werden aber dennoch nicht ausgebaut. In dem Wohngebiet, das dem Indersdorfer Amper-Klinikum gegenüber liegt, werden Rothbachstraße, Michael-Steiger-Straße und der Weiherweg inklusive Nebenstraßen saniert. Die Baukosten werden zwischen 1,1 und 1,3 Millionen Euro liegen. Weil von den Maßnahmen die komplette Siedlung betroffen ist, müssen Ingenieurbüro und Verwaltung einen Gesamtplan für die Sanierung aufstellen. Sie erfolgt voraussichtlich abschnittsweise und wird über mehrere Jahre verteilt, um das Eisfeld nicht völlig vom Verkehr abzuhängen. Baubeginn wird nicht vor 2020 sein.

Das gilt auch für die Sanierung der Hochstraße mit Schwedenhang und Teilen der Simon-Rabl-Straße. Diese Straßen werden ebenfalls nur im Bestand saniert. In der Hochstraße gibt es teilweise keine Gehwege, in den anderen Straßen sind sie häufig sehr schmal. Aus Platzgründen können sie aber nicht neu gebaut oder verbreitert werden. Die Straßenbreite bleibt mit fünf Metern gleich. Die reinen Baukosten für die Hochstraße betragen 250 000 Euro. Inklusive Schwedenhang und Simon-Rabl-Straße beziffern die Planer die Kosten auf 900 000 bis 1,15 Millionen Euro. Auch für dieses Projekt soll es einen Gesamtplan für den Ablauf der Sanierung geben. Wie beim Eisfeld soll sie in Abschnitten und über mehrere Jahre erfolgen.

Bei der Sanierung der innerörtlichen Straßen könnte es für die Anlieger wieder um die Kosten für den Ausbau gehen. Die Gemeinde muss laut Satzung Beiträge erheben. Die Verwaltung sieht die Anwohner in der Pflicht, weil auch eine einfache Instandsetzung in größerem Umfang eine erhebliche Verbesserung sei. Möglicherweise erledigt sich dieses Problem schon in nächster Zeit: Die gesetzliche Regelung steht auf dem Prüfstand der Politik.

© SZ vom 16.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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