Begräbnisrutale:Baumbestattungen in Petershausen

Neue Begräbnisrituale zu entwickeln, das ist keine einfache Sache. Das zeigt sich jetzt in Petershausen, wo die Gemeinde künftig auch Baumbestattungen ermöglichen will. Seit der Gemeinderat im Sommer sein grundsätzliches Placet erteilt hat, gehen im Rathaus bereits viele Anfragen ein. Aber erst müssen noch die Rahmenbedingungen festgelegt werden. In der jüngsten Gemeinderatssitzung drehte sich die Debatte dabei um die Frage, wie viel Gestaltung und Ordnung rund um einen Friedbaum nötig und erwünscht sind.

Kämmerer Daniel Stadelmann, seit Kurzem als Geschäftsleiter auch für die Leitung der Verwaltung zuständig, plädiert für eine gewisse Systematik. "Damit wir immer wissen, wer wo bestattet wurde." Allerdings sollte es nicht Pflicht sein, jede Grabstelle mit einem Namensschild zu versehen, so der Tenor im Gemeinderat. "Die Bürger wollen einfach unter einem Baum ruhen, ohne Platte oder Grabstein", erklärte Jürgen Junghans (CSU), der als Mitarbeiter im Bauhof ebenfalls häufig auf die neue Bestattungsform angesprochen wird.

Das Thema beschäftigt die Petershausener. Um möglichst vielen Wünschen gerecht zu werden, einige sich der Rat auf ein flexibles Konzept. Zwei Friedbäume werden im neuen Friedhofsbereich in Petershausen gepflanzt. Um jeden Stamm sollen sich kreisförmig 16 Ruheplätze gruppieren. Die Grabplätze können auf Wunsch in der Rasenfläche mit einer beschrifteten Kupferplakette oder einem Granitstein markiert werden. Wenn Angebote für die Gestaltung dieser Anlage vorliegen, wird, wie angekündigt wurde, der Gemeinderat rasch entscheiden.

© SZ vom 30.09.2017 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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