Altomünster:Neue Herausforderung

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Die Gemeinde Altomünster und der Helferkreis Asyl bereiten sich auf die Ankunft von hundert Flüchtlingen vor

Die Gemeinde Altomünster bereitet sich auf die Aufnahme von etwa hundert Flüchtlingen vor. Bis zum Sommer sollen auf einem Grundstück im Gewerbegebiet an der Stumpfenbacher Straße drei Container für 75 Asylbewerber entstehen. Als weitere Unterkunft ist die ehemalige Richtfunkkaserne im Ortsteil Schmarnzell vorgesehen, in der 25 bis 30 Flüchtlinge untergebracht werden. Der örtliche Helferkreis Asyl will sich rechtzeitig auf die neuen Herausforderungen einstellen. Bei einem Treffen an diesem Mittwoch um 19.30 Uhr in der Grund- und Mittelschule stellt er seine Arbeit vor und wirbt um Unterstützung. "Wir brauchen jede helfende Hand", appelliert Sprecherin Brigitte Burger-Schröder an die Bevölkerung.

Der Helferkreis Asyl in Altomünster wurde im Februar 2014 gegründet. Damals kamen acht Asylbewerber aus Nigeria an, die jetzt in einem Zweifamilienhaus im Ortsteil Plixenried leben. Der Landkreis mietete das Privathaus an. Bis zum Sommer muss die Gemeinde mehr als zehnmal so viele weitere Flüchtlinge unterbringen - eine große Herausforderung auch für den Helferkreis. Die Gemeinde lässt derzeit Anschlüsse auf einem Grundstück an der Stumpfenbacher Straße legen. Hier werden drei Container für 75 Menschen errichtet, die im Juni oder Juli einziehen werden. In der ehemaligen Richtfunkkaserne in Schmarnzell sollen Mitte/Ende Mai zwischen 25 und 30 Flüchtlinge unterkommen. Die Nachricht löste Unruhe besonders bei den Bewohnern des Ortsteils aus. In Schmarnzell lebten dann genau so viele Einwohner wie Asylbewerber, außerdem sei der Ort zu abgelegen, argumentierten die Kritiker. Landrat Stefan Löwl und Bürgermeister Anton Kerle konnten aber die Bedenken der Bürger bei einer Informationsveranstaltung zerstreuen. "Letztendlich kam auch von den Bürgern viel Positives", schildert Helferkreis-Sprecherin Burger-Schröder ihre Eindrücke.

Derzeit hat der Helferkreis 19 aktive Mitarbeiter, die aber überwiegend berufstätig sind. "Wir müssen den Helferkreis erweitern, um die zusätzlichen Flüchtlinge angemessen unterstützen zu können", sagt die Sprecherin. Bei der Veranstaltung in der Grundschule soll es auch darum gehen, die Arbeitsbereiche der Mitarbeiter neu zu organisieren und Sprecher für die verschiedenen Bereiche festzulegen. Wichtige Aufgaben sind der Deutschunterricht, die Begleitung der Flüchtlinge bei Behördengängen oder die Organisation von Geld- und Sachspenden. Auch völlig neue Aufgaben kommen auf die Helfer zu. "Wir werden auch Familien mit Kindern bekommen", erwartet Brigitte Burger-Schröder. Also werde man auch bei der Kinderbetreuung helfen müssen. "Wir hoffen auf eine positive Resonanz bei den Bürgern." Wichtigste Aufgabe des Helferkreises sei es, Konflikte zu vermeiden und Vertrauen zu schaffen. "Wenn die Flüchtlinge sehen, dass sich jemand um sie kümmert, kommt auch mehr von ihnen zurück", sagt Burger-Schröder.

© SZ vom 29.04.2015 / sto - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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