Betrug:Betrüger-Trio soll Bahntickets für 30 000 Euro ergaunert haben

Lesezeit: 1 min

  • In München sollen drei Männer Onlinetickets der Deutschen Bahn im Wert von 30 000 Euro gekauft haben - allerdings wohl mit gestohlenen Kreditkarten.
  • Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft nutzten die Männer die Tickets selbst oder verkauften sie weiter. Dabei soll der Bahn ein Schaden im "unteren fünfstelligen Bereich" entstanden sein.
  • Bei einer groß angelegten Razzia hat die Polizei nun Beweise sichergestellt.

Von Martin Bernstein

Onlinetickets der Deutschen Bahn im Wert von rund 30 000 Euro sollen drei Tatverdächtige aus München und Eching mit illegal erworbenen Kreditkartendaten ergaunert haben. In rund 200 Fällen waren die Männer nach Angaben der Bundespolizei erfolgreich, die Zahl der Versuche dürfte aber rund sechsmal so hoch sein. Am Donnerstagmorgen schlugen die Beamten im Auftrag der Staatsanwaltschaft München I und auf Beschluss des Amtsgerichtes München zu und durchsuchten eine Flüchtlingsunterkunft in Eching, ein Wohnheim in Sendling und eine Privatwohnung in Berg am Laim.

Welche Beweise die Beamten gefunden und sichergestellt haben, welche Gegenstände beschlagnahmt wurden: Dazu wollte die Bundespolizei am Donnerstag "aus ermittlungstaktischen Gründen" noch keine Angaben machen. Ermittelt wird derzeit gegen drei Männer. Es ist aber offenbar nicht ausgeschlossen, dass der gesamte Komplex sich noch ausweitet. Die Staatsanwaltschaft hat gegen drei tatverdächtige Somalier im Alter von 22 sowie zweimal 23 Jahren ein Ermittlungsverfahren wegen Kreditkartenbetrugs eröffnet.

Die drei Männer, die sich schon seit mehr als sechs Jahren in Deutschland aufhalten, sind nach Angaben von Bundespolizeisprecher Wolfgang Hauner "ausländerrechtlich und polizeilich erfasst". Ihnen wird zur Last gelegt, mit illegal erworbenen Kreditkartendaten Onlinetickets bei der Deutschen Bahn gekauft und diese teilweise selbst genutzt beziehungsweise verkauft zu haben. An wen die Tickets veräußert wurden, ist noch unklar. Ebenso offen blieb zunächst, auf welchem Weg die mutmaßlichen Betrüger an die Kreditkartendaten gekommen sind.

Ermittlungen der Polizei ergaben, dass bei einem Großteil der mehr als 200 erfolgreichen Buchungen des Betrüger-Trios München als Start- oder als Zielbahnhof angegeben worden war. Daraus schließen die Ermittler bei der Polizei, dass ein Großteil der Ticketabnehmer dem Großraum München entstammt.

Die Schadenssumme, die durch die illegalen Geschäfte für die Deutsche Bahn AG entstanden ist, beläuft sich nach Angaben von Bundespolizeisprecher Wolfgang Hauner auf einen unteren fünfstelligen Euro-Betrag.

© SZ vom 13.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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