Ein 22-jähriger Asylbewerber ist am Samstag im Lerchenauer See ertrunken. Der junge Mann, der sich nach Angaben der Polizei mit anderen Flüchtlingen am Südufer aufhielt, ging gegen 19.30 Uhr ins Wasser. Das zunächst seichte Ufer fällt dort nach vier Metern steil ab. Plötzlich verschwand der Nigerianer, der offensichtlich nicht schwimmen konnte, im See und tauchte nicht wieder auf. Zeugen riefen an einer Notrufsäule Rettungskräfte.
Ein Polizeihubschrauber brachte einen Tauchertrupp der Münchner Feuerwehr zum See, auch die Wasserwacht war im Einsatz. 20 Minuten später entdeckten Taucher etwa acht Meter vom Ufer entfernt den leblosen Vermissten - in einer Wassertiefe von vier Metern. Die Rettungskräfte versuchten noch, den Mann wiederzubeleben, er starb aber gegen 21.30 Uhr in einer Klinik. Er war erst im Juli als Flüchtling nach München gekommen und lebte in einer Unterkunft an der Heidemannstraße. Ein Ehepaar, das mit dem 22-Jährigen befreundet war und das Unglück mitbekommen hatte, wurde von einem Kriseninterventionsteam betreut.
Im Zusammenhang mit dem Einsatz am See fielen Gaffer unangenehm auf. Ein Mann filmte mit seinem Handy den Einsatz der Rettungskräfte wie auch die Reanimationsversuche. Trotz der Aufforderung, dies zu unterlassen, filmte er weiter und ignorierte dabei auch die Absperrung, die die Polizei errichtet hatte. Beamte nahmen ihm schließlich das Handy ab und zeigten ihn an wegen der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen.