Ausstellung:Die Gesichter hinter den Stimmen

Von Philipp Crone

Seit Dienstagabend, 3. Mai, ist die Ausstellung "Faces Behind The Voices" des Berliner Fotografen Marco Justus Schöler in München zu sehen. Er hat dafür in den vergangenen Monaten 30 der bekanntesten deutschen Synchronsprecher abgelichtet. Bekannt sind sie allerdings nur für ihre Stimmen. Bis zum 12. Mai sind die Bilder am Münchner Hauptbahnhof ausgestellt. Dann wird Ausstellung bis Ende August in sieben weiteren Städten zu sehen sein. Zudem gibt es einen Fotoband und eine kostenlose App gleichen Namens. Schöler hatte die Idee, als er mit seiner Freundin den Film "Shutter Island" im Kino sah. Er selbst kannte den Film schon auswendig, und scrollte auf seinem Handy herum, als ihm am Ende bei einem langen Monolog von Leonardo DiCaprio dessen Synchronstimme auffiel. Wie das Gesicht dazu wohl aussieht, fragte er sich. Er recherchierte, merkte allerdings schnell, wie schwer es ist, die Synchronstimme zu finden. Schöler verschickte 80 Einladungen an die bekanntesten Stimmen, etwa die von Daniel Craig, Nicolas Cage, Eva Mendes, Cameron Diaz oder Gwyneth Paltrow, bekam allerdings nur vier Antworten. Die Branche ist gespalten, was Aufmerksamkeit angeht. Auf der einen Seite möchte man auf das hochwertige Handwerk aufmerksam machen. Allerdings gab und gibt es auch Ängste, ob es nicht schaden würde, wenn die Zuschauer plötzlich nicht nur die deutschen Stimmen von Angelina Jolie oder Bruce Willis erkennen, sondern dann auch automatisch an deren Gesichter denken. "Das glaube ich kaum", sagt der 26-jährige Schöler.

Auf der Seite facesbehindthevoices.de gibt es weitere Informationen.

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