Abzocke:Betrügerin täuscht Nierenleiden vor und ergaunert Geld von Senioren

Die Beschuldigte ist in Wien gemeldet und bereits polizeibekannt. Jetzt sitzt sie in München in Haft. (Foto: Polizei)
  • Die Münchner Polizei hat eine 33-Jährige Betrügerin festgenommen.
  • Die Frau hatte mehrere Senioren auf der Straße angesprochen und sie um finanzielle Hilfe gebeten.
  • Das Problem der Ermittler aber ist: Sie wissen nicht, wie viele hilfsbereite Menschen auf die Herzschmerz-Masche hereingefallen sind.

Geradezu unfassbar ist die Großzügigkeit, mit der zwei Münchner Rentner einer fremden Frau und ihrer Tochter helfen wollten. Sie brauche dringend eine Nierentransplantation, klagte die 33-Jährige, könne sich die Operation aber nicht leisten. Weil sie nun kein Geld mehr für die Miete habe, drohe ihr und ihrer 15-jährigen Tochter die Obdachlosigkeit. Scheinbar in höchster Not sprach die Frau mehrere Senioren auf der Straße an und bat sie um Hilfe. Am Pasinger Bahnhof wurde einem 79-Jährigen das Herz weich, und an der Elisabethstraße schenkte eine 73-Jährige der verzweifelten Frau Glauben. Unabhängig voneinander hoben sie laut Polizei mehrere Tausend Euro Bargeld am Automaten ab und schenkten der Fremden das Geld. Ihre Güte war echt, die Geschichte von dem Nierenleiden aber frei erfunden.

Die Polizei hat die Betrügerin inzwischen festgenommen, die Einsatzkräfte schnappten die 33-Jährige bereits Ende Mai. Das Problem der Ermittler aber ist: Sie wissen nicht, wie viele hilfsbereite Menschen auf die Herzschmerz-Masche hereingefallen sind. Die Frau war offenbar sehr überzeugend und die Polizei befürchtet, dass es noch deutlich mehr Fälle geben könnte, als die zwei, von denen sie weiß. Deswegen veröffentlichen die Behörden nun ein Foto von der Beschuldigten und fragen: Wer hat sie gesehen? Wer hat ihr Geld geschenkt? Opfer und Zeugen können sich melden unter 089/ 2 91 00.

© SZ vom 11.07.2018 / tbs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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