W&V: Frauenzeitschriften im Trend:Alles Frauensache

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Der Printmarkt sieht im Segment der Frauenzeitschriften noch einiges Potenzial. Bestes Indiz: Bei den Großverlagen stehen diverse Projekte für erwachsene Frauen an.

Lisa Priller-Gebhardt

"Print is back", das wurde VDZ -Präsident Hubert Burda vergangene Woche im Rahmen der Zeitschriftentage in Berlin nicht müde zu wiederholen. Dieses Mantra haben - trotz der Tatsache, dass zwar sowohl die Vertriebs- als auch die Anzeigenerlöse wieder einen Aufwärtstrend zeigen, aber das alte Niveau von 2006 wohl nie mehr erreicht wird - viele Verlage verinnerlicht. Sie konzentrieren sich wieder aufs Blattmachen und basteln fleißig an neuen Projekten. Derzeit besonders stark im Visier: die erwachsene Frau.

donna donna (Foto: N/A)

So hat beispielsweise die Axel Springer AG ein Entwicklungsprojekt für Bild am Sonntag bei der versierten Frauenblatt-Macherin Bettina Wündrich in Auftrag gegeben. Sie hat mit einem kleinen Team einen Dummy entwickelt und das Projekt mittlerweile an BamS-Nachrichtenchefin Doris Brückner übergeben, unter deren Federführung der Titel intern weiter betreut wird. Das Projekt mit dem Arbeitstitel Sunny könnte ab Frühjahr 2011 als Beilage in dem Sonntags-Boulevardblatt erscheinen. Sunny soll helfen, anhand von Mode-, People- und Lifestyle-Themen die weibliche Leserschaft zu ködern. Intern wurde von einer Mischung aus Myself, InStyle und Gala gesprochen. Der geplante Umfang liegt bei rund 80 Seiten. Nach W&V-Informationen durchlief Sunny im Oktober eine Gruppendiskussion. Diese soll recht gut ausgefallen sein. Ein Markttest dürfte folgen. Sollte Sunny das Licht der Bild-Welt erblicken, würde es allerdings nur in einer Split-Auflage erscheinen und nach aktueller Informationslage 1,30 Euro zusätzlich zur BamS (1,50 Euro) kosten. Eine Vorstandsentscheidung steht noch aus. Springer äußert sich auf Anfrage nicht zu dem Projekt.

Bei Hubert Burda Media ist das Debakel um Chatter, das Offenburger People-Projekt für die junge weibliche Zielgruppe, offenbar bereits Geschichte. Unter der Leitung von Printvorstand Philipp Welte geht die Printoffensive weiter. Wie der Verlag bestätigt, geht das Magazin Donna voraussichtlich ab April 2011 monatlich an den Kiosk. Nach zwei Probeausgaben, die im Mai und September erschienen sind, ist Welte offenbar zuversichtlich, dass sich das Magazin, das von Ulrike Zeitlinger verantwortet wird, im Markt behauptet.

Und noch ein zusätzlicher Burda-Frauentitel könnte 2011 an den Kiosk kommen. Aus dem Verlagsumfeld ist zu hören, dass Michaela Mielke , die am 1. August von Printvorstand Welte als Entwicklungschefredakteurin in der Burda Style Group installiert wurde, ebenfalls an einem monatlichen Frauenmagazin arbeitet. Bei dem Projekt soll es sich um eine Eigenentwicklung für das hochpreisige Seg-Jetzt geht's um die Frau.

Der Printmarkt sieht im Segment der Frauenzeitschriften noch einiges Potenzial. Bestes Indiz: Bei den Großverlagen stehen diverse Projekte für erwachsene Frauen an. ment handeln. Die angepeilte Richtung: InStyle, Elle, Glamour und Myself. Als Zielgruppe soll es um 30-plus-Frauen gehen. Ein Dummy war dem Vernehmen nach bereits in der Gruppendiskussion.

Außerdem stehe ein Markttest an, heißt es aus dem Verlagsumfeld. Für die sportbegeisterten Damen hat die Motor Presse Stuttgart etwas in Arbeit: Im Mai kommenden Jahres startet die in Hamburg ansässige Tochter Rodale-Motor-Presse eine deutsche Ausgabe der US-amerikanischen Fitness-Fibel Women's Health. Inhaltlich ist ein Themenmix aus Fitness, Ernährung, Beauty, Mode, Gesundheit und Partnerschaft zu erwarten.

Die Motor Presse erweitert damit ihr männerlastiges Portfolio. Und auch der Zeitschriftenchef der WAZ -Mediengruppe, Manfred Braun , hat einen neuen Titel im Visier: Mama, eine Lizenzausgabe des Bonnier -Verlags, ist im Oktober als Markttest erstmalig erschienen. Ob der Titel, der innerhalb der WAZ Women Group in München gelauncht wurde, in Serie geht, ist bislang allerdings noch offen. "Die Daten werden derzeit ausgewertet", heißt es auf Anfrage.

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