Rund 2.500 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien versammelten sich am Freitagabend zum 59. Bundespresseball. Wegen der Terrorgefahr patroullierten BKA-Beamte um das Buffet aus Austern und Ochsenbraten. Ein Musikautomat der besonderen Art: Einträchtig saßen die Vorsitzenden der großen Volksparteien beim Bundespresseball nebeneinander - Angela Merkel (CDU) spielte Akkordeon, Sigmar Gabriel (SPD) versuchte sich an der Tuba. Bei den fröhlichen Musikanten handelte es sich jedoch nicht um lebendige Politiker sondern um stilisierte Puppen, die unter dem Titel Die Pneuphoniker die Gäste am Eingang begrüßten. Die echte Kanzlerin glänzte, genau wie der SPD-Chef, auch beim diesjährigen Bundespresseball durch Abwesenheit. Etwa 2.500 Spitzenvertreter aus Politik, Wirtschaft und Medien hatten sich am Freitagabend zum 59. Bundespresseball im Berliner Hotel Intercontinental eingefunden, der in diesem Jahr unter dem Motto "Motivationen" stand. Trotz Terrorwarnungen und strengen Sicherheitsvorkehrungen ließen sich die Gäste die Partystimmung nicht verderben.
Alles Walzer: Bundespräsident Christian Wulff (links) eröffnete den Bundespresseball wie es sich gehört mit der Frau des Vorsitzenden der Bundespressekonferenz Ursula Gößling (zweite von links). Bundespräsidentengattin Bettina Wulff und Werner Gößling gesellten sich mit auf die Tanzfläche. "Es ist immer schön, wenn man etwas zum ersten Mal macht", kommentierte Wulff seinen Auftritt. Extra geübt hatte das Bundespräsidentenpaar für den Eröffnungstanz aus Zeitgründen nicht.
Im Gegensatz zu den Vorsitzenden von CDU und SPD, die sich nicht auf das Tanzparkett des Hotel Intercontinental wagten, machte sich die Bundesvorsitzende der Grünen, Claudia Roth, beschwingten Schrittes und in gewohnt bunter Garderobe auf den Weg ins Berliner Hotel Intercontinental. Die Grünen nutzten die Veranstaltung, um ihre Rekordumfragewerte zu feiern und folgten ihrer Vorsitzenden in Scharen.
"Wir sind ein freies Land. Und wir lassen uns unsere Art zu denken nicht zerstören", kommentierte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Renate Künast die Terrorwarnungen, die es vor dem Bundespresseball gegeben hatte. Rund um den Veranstaltungsort galt am Abend die höchste Sicherheitsstufe, die Ausweise und Taschen der Gäste wurden gründlich kontrolliert und Polizisten des Bundeskriminalamts patroullierten entlang der Buffets im Ballsaal.
Cem Özdemir (Die Grünen) strahlte gemeinsam mit seiner Ehefrau Pia Maria Castro in die Kameras. Zur Abwesenheit vieler Unionspolitiker frotzelte Özdemir "die CDU hat eben gerade andere Sorgen".
Posierten meist eng umschlungen für die Kameras: Philipp Rösler (FDP) und seine Frau Wiebke. Neben Rösler schwangen auch Parteigenossen wie Wirtschaftsminister Rainer Brüderle und Entwicklungsminister Dirk Niebel das Tanzbein.
Familienministerin Kristina Schröder (CDU) und ihr Mann Ole reihten sich in die Gruppe der strahlenden Paare des Bundespresseballs ein.
Für Glamour auf dem roten Teppich sorgte Jette Joop. Im rückenfreien Volantkleid posierte die Designerin auf dem Roten Teppich.
Um Mitternacht heizte die Berliner Erfolgsband Ich + Ich dem illustren Publikum mit Liedern wie Vom selben Stern, So soll es bleiben oder Dienen ein. Im komplett schwarz gehaltenen Ballsaal wurden den 900 Gästen zuvor Jakobsmuscheln, Heilbutt und Ente serviert. An den Buffets gibt es Austern, Sushi, Reh, Ochse und Kohl mit Litschi. Der vom Verein der Hauptstadtjournalisten organisierte Ball zählt zu den Höhepunkten der Ballsaison. Die Eintrittskarten zum Preis zwischen 350 und 590 Euro waren seit Anfang Oktober ausverkauft.