Am Wochenende veranstaltete Tiger Woods ein Benefiz-Golfturnier. Die Bälle flogen, sein Freund Jim Furyk gewann das 5,75-Millionen-Dollar-Turnier in Los Angeles. Es lief alles ganz hervorragend. Nur einer fehlte: der Gastgeber.
"Es tut mir wirklich leid, dass es mir nicht möglich war, meine Pflichten als Gastgeber und Teilnehmer dieses wichtigen Ereignisses zu erfüllen", entschuldigte sich Woods etwas hölzern auf seiner Website.
Tiger Woods versucht bislang wie angekündigt, seine "persönlichen Verfehlungen hinter verschlossenen Türen" zu ordnen. So richtig will das aber nicht klappen: Immer neue Frauen melden sich, die auch schon mit Tiger Woods das Bett geteilt haben wollen.
Immer neue Details packen die angeblichen Geliebten des Golf-Stars aus, jener Werbe-Ikone, die schon mehr als eine Milliarde Dollar verdient hat. Die vorgeblichen Konkubinen erzählen über Sex im Anblick von Hochzeitsfotos im Schlafzimmer des Sportlerss und von Treffen während der Schwangerschaft seiner Frau Elin. Schon ist er in der Boulevardpresse zum "Sextiger" geworden.
Gespräch mit dem reuigen Ehemann
Nun will Tiger Woods die Flucht nach vorn antreten: Angeblich plant der 33-Jährige, mit seiner Version der Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen. Die amerikanischen TV-Sender veranstalten derzeit einen Wettlauf um das erste Interview mit dem reuigen Ehemann. Die Zeitung USA Today berichtet, dass unter anderem Oprah Winfrey, der Sportkanal ESPN und der Golf Channel um Gespräche baggern. HBO Sports hätte den Termin ebenfalls gerne wahrgenommen, hat aber schon einen Korb erhalten.
Falls Mister Woods sich dazu entscheidet, seine Version der Geschichte an die Öffentlichkeit zu bringen, wird er sich einen freundlichen Gesprächspartner suchen, dem er vertraut, vermutet USA Today . Damit dürfte Talk-Queen Oprah Winfrey die besten Karten haben. Sie ist mit Woods befreundet und war zur Hochzeit von Elin und Tiger im Jahr 2004 eingeladen.
Tägliche Sitzungen mit Eheberater
Dem Paar ist es mit der Rettung der Ehe offenbar ernst: Tiger Woods und Elin Nordegren halten mehrmals am Tag im eigenen Haus Sitzungen mit einem Eheberater ab, berichtete die Chicago Sun-Times. Mehrere Zeitungen schrieben, dass die Affäre den Weltranglistenersten offenbar teuer zu stehen kommt. Er selbst sieht ja einen "Verrat an meinen Werten und meinem Verhaltenskodex".
Angeblich bezahlte Woods einen siebenstelligen Betrag an seine Ehefrau, um sie zu versöhnen. Zudem habe die 29-Jährige eine Änderung im Ehevertrag gefordert. In der bisherigen Version werden ihr im Fall einer Trennung nach mindestens zehn Jahren 20 Millionen Dollar garantiert. Das blonde Ex-Model Elin will nun mehr Geld nach einem kürzeren Zeitraum.
Für Tiger Woods wäre das finanziell ohne weiteres zu verschmerzen. Das US-Wirtschaftsmagazin Forbes vermeldete ihn Ende September ja bereits definitiv als weltweit ersten Sport-Milliardär.
Der Sexskandal des Saubermanns hatte mit einem kleinen Auffahrunfall begonnen: Beim Verlassen seines Grundstücks rammte Woods mit seinem Auto einen Hydranten und einen Baum. Komisch an der Sache war aber, dass seine Frau danach die Rückscheibe des Wagens mit einem Golfschläger zertrümmerte. Woods behauptete, Elin hätte versucht, ihn aus dem Auto zu befreien.
Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Ehefrau einen ordentlichen Wutanfall bekommen hat, weil sie herausgefunden hatte, dass ihr Mann sie betrügt. In welchem Ausmaß, hat der Sportler ihr nun zu erklären - und die halbe Welt will gerne bei den Geständnissen zuhören.
Die andere Hälfte der Bevölkerung, so scheint es, will bei der Aufklärung mithelfen: Boulevard-Blätter in den USA und Großbritannien tun immer neue Ex-Geliebte des Spitzensportlers auf, die über ihr Verhältnis plaudern, inzwischen sind es neun Namen. Bei der Aufarbeitung des Falls sind auch die Ex-Freunde, Ex-Verlobten, anonymen Freunde und Bekannten der angeblichen Kurzzeit-Partnerinnen behilflich, indem sie weiterplaudern, was ihnen offenbar oder auch nur angeblich anvertraut wurde.
Diese Verfehlungen kratzen am Marktwert des Stars - und freuen die Yellow Press.