Hochzeit: Prinz William und Kate Middleton:Gerüchte um Flitterwochen

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Kenia? Mauritius? Seychellen? Oder doch der Landsitz der Queen im schottischen Balmoral? Die Frage, wo Prinz William und Kate Middleton ihre Flitterwochen verbringen, beschäftigt die adelsbegeisterten Briten. Spannend auch: Wer ist eingeladen - und wer nicht?

Wenige Tage vor ihrer Hochzeit haben Prinz William und Kate Middleton noch immer nicht verraten, wo sie ihre Flitterwochen verbringen werden. In einem sind sich Kenner des britischen Königshauses jedoch sicher: Bei der Wahl des Ziels wird nicht nur der Ort selbst eine Rolle spielen. Nach dem erwarteten Trubel bei den Feierlichkeiten am 29. April in London werde es vor allem darum gehen, wo die beiden ihre Ruhe hätten.

Die Hochzeit von Prinz William und Kate Middleton am kommenden Freitag wird eines der größten Medienereignisse, die Großbritannien je gesehen hat. Bis es soweit ist, wird voller Vorfreude über das Ziel der Flitterwochen, die Gästeliste und den Sitzplan diskutiert. Im Bild: Ein Souvenirstand in der Oxford Street, der größten Einkaufsstraße Londons. (Foto: dpa)

Als heißer Tipp gilt der Landsitz der Queen im schottischen Balmoral. Auf dem weitläufigen Gelände könnten William und Kate entspannen, ohne von Paparazzi belästigt zu werden. Das königliche Anwesen im hohen Norden hat allerdings auch einen maßgeblichen Nachteil: das Wetter. Gut möglich also, dass sich das frisch vermählte Paar für eine Kombination zweier Urlaubsziele entscheidet: "Vielleicht eine Woche in der Sonne und eine Woche in Schottland", sagt Joe Little vom Majesty Magazine, das sich ganz auf das Königshaus spezialisiert hat.

Die Flitterwochen in Schottland zu verbringen habe nicht nur eine lange Tradition, in Balmoral könnten William und Kate auch ganz für sich sein, sagt Little. William und Kate scheine es in Balmoral sehr zu gefallen, sagt der Königshausexperte. Fotografen hätten hier auch mit den besten Teleobjektiven kaum eine Chance auf Schnappschüsse. Zudem habe der britische Presserat bereits signalisiert, dass er Eingriffe in die Privatsphäre des jungen Paares nicht dulden werde.

Nur zwei Wochen Urlaub für den Prinzen

Zeitlich ist das Paar wegen der beruflichen Verpflichtungen des Bräutigams ein wenig eingeschränkt. Als Hubschrauber-Pilot der Royal Air Force stehen William nur zwei Wochen Urlaub zur Verfügung. Zwei Wochen nach dem Ja-Wort in der Westminster Abbey muss er also schon wieder in seiner Kaserne in Wales sein. Seine Eltern, Prinz Charles und Prinzessin Diana, konnten sich nach ihrer Hochzeit eine wesentlich längere Pause nehmen. Die beiden verbrachten zunächst gut zwei Wochen auf der - inzwischen außer Betrieb genommenen - königlichen britischen Jacht und kreuzten durchs Mittelmeer. Im Anschluss gönnten sie sich einen ausgedehnten Aufenthalt in Balmoral.

Offiziell hat der Buckingham Palace bezüglich der Flitterwochen von William und Kate bisher jede Auskunft verweigert. Die beiden selbst haben allerdings zumindest schon den einen oder anderen Hinweis gegeben.

Während eines kürzlichen Besuchs in Australien sagte William, es sei möglich, dass er und Kate zurückkämen, um in der Stadt Cairns die Flitterwochen zu verbringen und am Great Barrier Reef Tauchen zu gehen. Spekuliert wird auch darüber, ob die beiden möglicherweise noch einmal nach Kenia fahren könnten. Dort hatte William im Oktober Kate den Heiratsantrag gemacht - und ins Gästebuch einer noblen Unterkunft in den Bergen geschrieben, er hoffe, sie würden schon bald einmal wiederkommen.

Ein Bikini als Indiz

Andere Beobachter konzentrieren sich auf eine Interpretation der Gästeliste. Zur Feier eingeladen sind unter vielen anderen auch Angestellte - darunter ein Barkeeper und ein Yoga-Lehrer - eines Resorts auf der privaten Karibikinsel Mustique, auf der einst Prinzessin Margaret ein Haus hatte. Auch Mauritius, die Seychellen und eine private Insel des Geschäftsmannes Richard Branson gelten als heiße Kandidaten.

Dass es in die Sonne gehen soll, gilt unter Experten als sicher. Schließlich war Kate Middleton erst vor wenigen Tagen bei einer Shoppingtour in der Londoner King's Road fotografiert worden - zu ihren Einkäufen sollen zwei Bikinis gehört haben. Endgültigen Aufschluss über das geplante Ziel gibt das zwar nicht. Denn einen Bikini würde sie wohl in allen genannten Orten brauchen - außer natürlich in Schottland.

Kate und William im Fernsehen
:Sender Royal

Egal ob Live-Übertragung, Dokumentationen oder Fernsehfilme: Kate und William dominieren nicht nur am Tag ihrer Hochzeit das Fernsehprogramm. Ein Ausschnitt.

Nicht nur über das Ziel der Hochzeitsreise gibt es derzeit in London wilde Spekulationen, auch darüber, wer zur Hochzeit eingeladen ist, gibt es Diskussionen. Das Königshaus hat inzwischen die Gästeliste und den Sitzplan für die Feier veröffentlicht.

Die monarchiekritische Organisation "Republic" forderte daraufhin, autokratische Herrscher wie den König von Swasiland oder den Kronprinzen von Bahrain wieder auszuladen. Dieser hat inzwischen jedoch gesagt, dass er die Einladung wegen der Unruhen in seinem Land nicht annehmen werde. Kritik gab es auch an der Nichtberücksichtigung der früheren Labour-Premierminister Tony Blair und Gordon Brown. Deren Vorgänger John Major und Amtsinhaber David Cameron - beide von den konservativen Tories - sind dagegen eingeladen.

Auf der Gästeliste stehen sechs Könige und - neben der Queen - fünf Königinnen, darunter auch weniger bekannte Monarchen, wie der von Tonga. Vom europäischen Hochadel fehlen einige wohlklingende Namen, etwa König Juan Carlos von Spanien und Königin Beatrix. Insgesamt 46 Mitglieder von ausländischen Königshäusern sind eingeladen.

Die Liste der Prominenten führen Fußballer David Beckham mit seiner Frau Victoria, Regisseur Guy Ritchie, Schauspieler Rowan Atkinson ("Mr. Bean") und der Popstar Sänger Elton John an.

Die Vermählung am kommenden Freitag wird für die Briten zwar das größte Medienspektakel seit der Heirat von Prinz Charles und Lady Diana im Jahr 1981 sein, anschließend wollen Prinz William und Kate Middleton allerdings für mindestens zwei Jahre weitgehend das Licht der Öffentlichkeit meiden. Der künftige Thronfolger William wolle es seiner Großmutter Queen Elizabeth II. gleichtun, schreibt die Sunday Times unter Berufung auf Quellen im Palast.

Keine Soloauftritte von Kate

Elizabeth hatte nach ihrer Hochzeit 1947 mit Prinz Philip unter anderem mehrere Jahre als Offiziers-Gattin in Malta verbracht, bevor sie 1952 Königin wurde - es sollen ihre glücklichsten Jahre gewesen sein. Ein Palastsprecher bestätigte der Zeitung: "Prinz William und Catherine werden dem Vorbild der Ehe der Königin mit Prinz Philip folgen." William möchte seine Ehe erst festigen, bevor er seine Rolle in der Öffentlichkeit übernimmt.

Die Zeitung schreibt weiter, dass es nach der Hochzeit nur wenige offizielle Termine mit den Frischvermählten geben werde. Nach ihren Flitterwochen sollen sie an den Feierlichkeiten zum 90. Geburtstag von Prinz Philip am 10. Juni teilnehmen und an der traditionellen Parade "Trooping the Colour", bei der die Queen ihren Geburtstag nachfeiert. Auch bei ihrer ersten Auslandstour nach Kanada werden die beiden öffentlich zu sehen sein. Soloauftritte von Kate seien dagegen zunächst nicht vorgesehen.

Unterdessen haben sich in einer Umfrage fast zwei Drittel der Briten dafür ausgesprochen, die Thronfolgeregelung zu ändern. Das bisherige Gesetz, zurückgehend auf den "Act of Settlement" von 1701, bevorzugt Männer. Prinzessinnen können bisher nur dann Königin werden, wenn sie keinen Bruder haben. Sollte das erste Kind von William und Kate ein Mädchen sein, könnte dieses erstmals von einer Neuregelung profitieren.

Premierminister David Cameron hatte bereits angekündigt, er wolle eine entsprechende Gesetzesänderung im Parlament diskutieren. Allerdings müssen alle 16 Länder des Commonwealth zustimmen, in denen die Queen Staatsoberhaupt ist.

Nicht alle Briten werden am Freitag die Chance haben, die Hochzeit von William und Kate live im Fernsehen zu sehen. In Nordirland beispielsweise wird in jedem dritten privaten Betrieb trotz des Feiertags gearbeitet - nur die Hälfte der arbeitenden Betriebe will den Mitarbeitern das Fernsehen erlauben, ergab eine weitere Umfrage.

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