Im Osten ist er bis heute umstritten, im Westen wird er verehrt: Michail Gorbatschow feierte in der Londoner Royal Albert Hall mit internationalen Stars seinen 80. Geburtstag. Die Gala in Bildern. Konfettiregen für den letzten sowjetischen Staatschef: Michail Gorbatschows Tochter Irina Virganskaya (links) hatte die Prachtparty zu Ehren ihres Vaters organisiert. Zu der aufwendig ausgestatteten Feier kam eine bunte Besucherschar aus Politik, Musik und Film. Schon in den ersten zehn Minuten der Gala hatte es zweimal stehende Ovationen für Gorbatschow gegeben, der sich davon sichtlich bewegt zeigte.
Schauspielerin Sharon Stone und ihr Kollege Kevin Spacey führten durch den Abend, bei dem Spenden für die Krebshilfe gesammelt wurde. Der Erlös - etwa aus dem Kartenverkauf - war für eine britische und eine russische Krebsstiftung bestimmt. Nach einem Bericht der Londoner Times rechneten die Organisatoren mit rund fünf Millionen Pfund (5,7 Mio Euro) für den guten Zweck. Der Eintritt kostete zwischen 195 Pfund (220 Euro) und 100.000 Pfund (113.000 Euro) für eine Privatloge.
Unter den Gästen war auch der Interpret des Wende-Songs schlechthin: Klaus Meine, Sänger der deutschen Band The Scorpions.
Die Musiker spielten ihren Hit Wind of Change, begleitet vom London Symphony Orchestra. Im Hintergrund liefen dazu Videobilder vom Mauerfall.
Auch der britische Musiker Bryan Ferry...
und sein Musiker-Kollege Paul Anka standen auf der Bühne und sangen für "Gorbi", wie er an dem Abend immer wieder liebevoll genannt wurde.
An Glamour wurde in der festlichen Royal Albert Hall nicht gespart. Dafür sorgten Gäste wie die US-Schauspielerin Goldie Hawn...
... und die in Kiew geborene Schauspielerin Milla Jovovich, die "Gorbi" besonders herzlich begrüßte.
Der Schauspieler und ehemalige kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger sagte, Gorbatschow sei "einer seiner großen Helden".
Aber auch politische Wegbegleiter gaben sich die Ehre: Der ehemalige polnische Präsident Lech Walesa, 67, ist wie Gorbatschow Träger des Friedensnobelpreises.
Gorbatschow bedankte sich bei seinen Gästen: Er habe erkannt, dass es ein "Geschenk des Schicksals" gewesen sei, dass er etwas für die Menschen in seinem Land und der ganzen Welt habe tun können, sagte er. "Ich musste erkennen, dass ich ein Mensch bin, der sehr viel Glück hatte."
Im Mittelpunkt allerdings stand der neue Preis, der in den drei Kategorien von Gorbatschows politischem Wirken vergeben wurde: "Perestroika" für "Beiträge zur Entwicklung der weltweiten Zivilisation", "Glasnost" für "Beiträge zur Entwicklung der Kultur und für eine offene Welt", "Uskorenie" für "Beiträge zur Entwicklung moderner Wissenschaft und Technik".