Froyo Klingt putzig und wie der Name eines Hobbit - ist aber der Eiscremetrend des Sommers und die Abkürzung für "Frozen Yogurt". Nicht zu verwechseln mit Softeis, denn "Froyo" schmeckt säuerlicher - und unschuldiger. Gefrorener Joghurt verspricht eine gesunde Portion Kalzium und kaum Fett. Tja: Auf Sahne wird zwar verzichtet, aber nicht auf den Zucker. Und dann noch das Topping? Egal! Rührend nostalgisch ist die fahrende Froyo-Diele von "Yo Munchy - bisher nur in Berlin unterwegs.
Sommer am Stil In New York wird Frozen Yoghurt nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr weg gegessen. Und das schon seit Ende der neunziger Jahre. Löffeln ist allerdings last season, 2011 wird er als "Yogurtpop" geleckt: Joghurt am Stiel, sozusagen. Die "Popbar" im Greenwich Village zelebriert den simplen Holzstil und umhüllt ihn vor den Augen der Kunden mit einfachen, frischen Zutaten. Die Yogurtpops sind glutenfrei und koscher. Und so köstlich, weil Eis am Stiel einfach nach Kindheit schmeckt.
Fruchtbombe Zum Glück gibt es italienische Eisdielen, die ihre Auslage nicht mit Fruchtbergen dekorieren. Bei Grom verschwindet die Ware in altmodischen Metallbottichen, die Früchte stecken im Eis. Die Gelateria eröffnete 2003 in Turin und obwohl sie inzwischen ein Global Player mit Ablegern in Tokio, Paris und New York ist, ist man den Slowfood-Prinzipien treu geblieben. Nur saisonale Zutaten, keine künstlichen Aromen: Zitronen aus Amalfi, Pistazien aus Bronte, Feigen von der eigenen Bio-Farm "Mura Mura".
Einmal Muttermilch, bitte Eis spielte in England bisher keine Rolle. Well, die Sommer sind kurz und regnerisch. Kombiniert mit einem Skandal dann aber doch! Ein schlitzohriger Gastronom aus London kreierte eine 15 Pfund teure Eisbecher-Kreation mit Muttermilch - und schaffte es mit "Baby Gaga" in die BBC-Nachrichten. Ob man Eis aus menschlichen Flüssigkeiten herstellen darf? Man darf, denn die Milch wird pasteurisiert. Seither werden Spenderinnen gesucht. Wie's schmeckt? Nach Vanille mit einem Hauch Zitrone.
Scharfe Sorten In Prenzlauer Berg kann man ohne den Zusatz "Organic" schon lange keine Geschäfte mehr machen. Neu ist sonderbar gesund schmeckendes Sojaeis. Die Eiscrememanufaktur "Rosa Canina" verwendet natürlich auch nur Zutaten aus kontrolliert biologischem Anbau, kann aber noch mehr. Die würzigen Kreationen wie Ananas-Salbei oder Himbeer-Basilikum klingen nicht nur toll, sondern schmecken auch. Besteller in diesem Sommer: Weiße Schokolade-Ingwer. Süß-scharf und erfrischend.
Vintage-Geschmack Bei uns werden die Eisdielen immer puristischer, in den USA immer nostalgischer. In New York lösen die zitronengelben Van Leeuwen-Eiscreme-Trucks nicht bei Kindern, sondern bei Erwachsenen hysterisches Geschrei aus. In der "Brooklyn Farmacy" trifft man sich auf einen "Egg Cream", der im Stil der fünfziger Jahre serviert wird. Und die selbsternannten Soda Jerks pilgern nach Philadelphia in die auf alt gemachte "Franklin Fountain", um den preisgekrönten "Maple Leaf Rag Sundae" (im Bild) zu bestellen.
Hab ich selbstgemacht Immer angesagt, selbst im verregneten Sommer: Wassereis. Das in den USA den hübschen Namen "Popsicle" trägt. Warum? Weil man es mit Fruchtsaft oder Limonade ruckzuck selber machen kann. Die schicksten Förmchen sind aus rostfreiem Edelstahl. Tolle Rezepte findet man in dem Buch Perfect Pops von Charity Ferreira. Und nur, wer sein Eis selbermacht, weiß, welche Farb- und Zusatzstoffe wirklich drin sind. Also Do-it-yourself-Freunde - worauf wartet ihr noch?