Verstorbener Kunstsammler:Gurlitts Bilder gehen an Schweizer Museum

Neue Wendung im Fall der Kunstwerke des Sammlers Cornelius Gurlitt: Wie das Kunstmuseum Bern bestätigt, hat Gurlitt seine Bildersammlung den Schweizern vermacht. Die Staatsanwaltschaft München hat derweil entschieden, den Leichnam des Kunstsammlers obduzieren zu lassen.

Cornelius Gurlitt hat seine Sammlung dem Kunstmuseum Bern vermacht. Das bestätigten Verantwortliche des Museums am Mittwoch. Der bisherige Sprecher Gurlitts, Stephan Holzinger, wollte dies zuvor weder bestätigen noch dementieren. "Es ist Aufgabe des Nachlassgerichts, sich darum jetzt zu kümmern."

Das Kunstmuseum Bern ist das älteste Kunstmuseum der Schweiz. Der Bestand des Hauses umfasst mehr als 50.000 Kunstwerke, darunter Werke von Vincent van Gogh, Franz Marc und Henri Matisse. Mit der Gurlitt-Sammlung würde sie um Meisterwerke von Claude Monet, Edouard Manet und Pablo Picasso ergänzt. Der Wert der Bilder ist bis heute unklar, wird aber auf mindestens eine hohe zweistellige Millionensumme geschätzt.

Obduktion von Gurlitts Leichnam anberaumt

Derweil hat die Staatsanwaltschaft München entschieden, Gurlitts Leichnam des obduzieren zu lassen. "Es gibt einen Beschluss des Amtsgerichtes für eine Obduktion", sagte Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch. Die Staatsanwaltschaft habe eine Obduktion beantragt, weil eine eindeutige Todesursache nicht habe festgestellt werden können. "Wir wollen damit klären, wie die Todesursache tatsächlich ist und ob es Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden gab." Bislang gebe es solche Anzeichen allerdings nicht.

"Nach den uns vorliegenden Informationen war zum Todeszeitpunkt kein Arzt dabei", sagte Steinkraus-Koch. Gurlitts Anwälte hatten dagegen mitgeteilt, Gurlitt sei am Dienstag nach langer, schwerer Krankheit im Beisein seines Arztes und eines Pflegers in seiner Münchner Wohnung gestorben. Sollte die Obduktion kein eindeutiges Ergebnis bringen, will die Staatsanwaltschaft toxikologische Tests durchführen. Das Ergebnis könne allerdings einige Wochen auf sich warten lassen.

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