Die taz boykottiert die Leichtathletik-WM in Berlin, das teilte die Zeitung nun mit. Grund sei die umfangreiche Datenüberprüfung der Journalisten, die einen "massiven Eingriff" in die Pressefreiheit darstellten.
Chefredakteurin Ines Pohl sagte, dass die Entscheidung zum Boykott "mit sehr großer Einmütigkeit" gefällt worden sei. In der Erklärung zur "Zuverlässigkeitsüberprüfung" für Medienvertreter verlangt die Berlin Organising Committee GmbH (BOC) unter anderem das Einverständnis zur Personenüberprüfung bei der Polizei; außerdem muss man zustimmen, dass das Landeskriminalamt (LKA) Berlin bei Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst nachfragt. Der Mediendirektor des BOC, Stefan Thies, sagte, dass der strenge Sicherheitscheck einvernehmlich von LKA, Berliner Innensenat und BOC beschlossen worden sei: "Bisher hat es überhaupt keine Probleme gegeben."
Abgesehen von zwei taz-Sportredakteuren, hätten alle rund 3700 Journalisten der Überprüfung zugestimmt. Das Ganze sei eine "völlig übliche Sicherheitsüberprüfung, wie sie in einer Stadt wie Berlin heute leider nötig ist".