Tag der schlechten Wortspiele:Na wunderbärchen!

Lesezeit: 1 min

Teddybären? Wunderbärchen! (Foto: dpa/dpaweb)

Gute Texte bleiben gut: Zum Tag des Wortspiels erschien auf SZ.de im vergangenen Jahr "Na wunderbärchen!" von Carolin Gasteiger. Mehr kann und muss man nicht sagen zu diesem Anlass - schittebön.

Von Carolin Gasteiger

Einen Text zum Tag der schlechten Wortspiele? Na, das kann ja eiter werden. Denn das Problem ist dieses: Gegen schlechte Wortspiele hab' ich nichts. Zumindest nichts, was hilft. Und das, was hilft, entzieht sich meiner Chemnitz. Eine echte Zumautung.

Also, was sollen wir nur Thunfisch? Schon mit den ersten Vorschlägen, zum Bleistift "hallöchen Popöchen", analen wir Schlimmes. Auch wenn wir in München sind, ein Auftakt nach Maß sieht anders aus. Na wunderbärchen!

Plattform X

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Eloquenz des Küngelchamps

Vielleicht ist das aber einfach so in unserer Gähneration, in der es mehr um Eloquenz oder den neuen Dschungelchamp geht als um fundiertes Pilawern. In der die Prachtexemplare der Pfauenquote eher über ihren Schlepptops nerdifizieren und locker vom Hocker über ihre Bloggade lahmentieren. All die selbsternannten Storyteller Versace mit ihren Midlife-Frisen. Nach dem Motto: "Was lacostet die Welt? Das spielt doch keine Rolex!" I break together. Aber gut, Niveau ist eben keine Handcreme.

Und der Giotto-Normalverbraucher? Der träumt sich ins Paradös und wird ganz fernsehlig, wenn doch mal was Besseres läuft als schlechte Stalkshows. Aber wie man sich fettet, so riecht man eben. Prösterchen! Und alles Gute zum Purzeltag! Wenn sogar ganze Bands auf einer Tour de Tuba vor die Kühe gehen.

Tagsüber pilgern alle nach Mokka, abends auf Partys wartet das übliche Wurst-Käse-Szenario, man sehnt sich ständig nach dem grippalen Konfekt aus der Schreibtischschoklade. Hey, Wayne interessiert's? Carpendale statt Carpe Diem. Und alle nur noch atemlos - muss ja alles drucki-zucki gehen heutzutage. Und wer motzt, hört nur: "Kresse halten. Sie haben die Walfisch." Lieber arm dran als Bein ab. Schon okäse.

Irgendwann wird einem ganz traubig zumute und man denkt sich: Ciaosen Banausen! Denn selbst für die Autorin dieses Textes Ägypten das alles keinen Sinn. Soll es auch nicht. Aus die Maus. Oder sollte ich besser sagen: Tschüssikowski? Bis Baldrian. Den brauchen Sie nach diesem Text wahrscheinlich auch. Schittebön.

Shortology
:Das ganze Leben in vier Symbolen

Michael Jackson, Marie Antoinette und Joseph Ratzinger haben mehr erlebt, als zwischen zwei Buchdeckel passt. Eine Gruppe von Werbern hat Biografien radikal vereinfacht, in Piktogramme gepackt und nennt das: Shortology.

Von Carolin Gasteiger

Linktipps

  • Inspiration für ungewöhnlich schräge Wortspiele finden Sie auf dem Tumblr Wortout.
  • Im "Gemischten Doppel" finden die Kollegen vom SZ Magazin jede Woche neue Wortspiele.
© SZ.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: