"Streetscapes (Dialogue)" von Heinz Emigholz:Filmemachen als Lebensrettung

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Zwei Männer führen einen lebensverändernden Dialog - und lassen zugleich Architektur auf sich wirken. Szene aus "Streetscapes (Dialogue)". (Foto: Filmgalerie 451)

Heinz Emigholz hasst das Erzählkino und hat doch eine Gemeinde von Filmjüngern um sich geschart. In "Streetscapes (Dialogue)" reflektiert er seinen Weg.

Von Rainer Gansera

Die Gleichung Kino-ist-Erzählkino gilt bis heute unbefragt und unbestritten. Filme, die nicht im herkömmlichen Sinn erzählen, landen in der Nische für Experimente. Aber muss nicht auch das Erzählen immer wieder nach seiner Wahrheitsfähigkeit befragt und neu erfunden werden? Beim Aufbruch des Neuen Deutschen Films wurde auch das Vorrecht des Erzählkinos bestritten. Wim Wenders erklärte die Story zum Feind der Bilder, zum Vampir, der ihnen das Leben aussaugt. Noch entschiedener anti-narrativ zeigten sich die sogenannten Underground-Filmer in Hamburg, in deren Umkreis Heinz Emigholz von 1972 an seine ersten Filme drehte. Er erinnert sich: "Das Erzählkino konnte ich nicht ausstehen, es machte keinen Sinn für mich ... als ich vierzehn war, fiel das System der narrativen Plots für mich zusammen!"

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