Spurensuche, Folge 12:Die Dorfschreiberin

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Malerische Idylle: Stephanie Schuster und ihr Vater Josef Wagner vor dessen Mini-Atelier. (Foto: Nila Thiel)

Stephanie Schuster alias Ida Ding kennt Pöcking bestens - und lässt in "Jungfernfahrt" auf dem Starnberger See morden

Von Jennifer Gaschler

Im eigenen Haus kriminologisiert es sich besonders gut, dachte sich die Pöckingerin Stephanie Schuster, als sie die Handlung ihrer Krimireihe in die eigenen vier Wände verlegte. Am äußersten Dorfrand steht es, das selbstgeschreinerte Gebäude, das außen und innen völlig mit Holz verkleidet ist. An jeden freien Fleck hat die Autorin, die auch als Künstlerin arbeitet, Bilder gehängt. Papageien kreisen über der Badewanne, und die Küche schmücken Schiebebilder, durch die sich immer wieder andere Dschungellandschaften kreieren lassen. Dort kann man sich bestens vorstellen, wie in Schusters Vorstellung die Krimifamilie bei einem Ziegenmilch-Chai-Tee die neuesten Ermittlungsergebnisse im Fall "Jungfernfahrt" bespricht. Denn mit Muck Halbritter ist die große Regionalkrimi-Landschaft um einen weiteren Ermittler reicher. In seinem inzwischen zweiten Starnberger-See-Fall versucht er gemeinsam mit seiner Frau, einer kleinwüchsigen, quirligen Französin, zwei Morde aufzuklären. "Ich habe es wirklich genossen, nach Büchern, für die ich lang und breit recherchiert habe, die Krimis in meinem Heimatdorf spielen zu lassen", sagt die Endvierzigerin, die eigentlich tiefstes Bairisch spricht, sich aber um ein Hochdeutsch bemüht. "Muck Halbritter, also das ist zu 99 Prozent mein Mann Thomas", sagt sie lachend, als dieser mit einem Korb Holzscheite ins Haus kommt. Und tatsächlich scheinen sich Romanfigur und Vorbild sehr ähnlich, sind sie doch beide Dorfschreiner, Schäfer und leutselige Unterhalter.

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