Schach:Familiengroßmeister

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Im Roman von David Klassist ist das Spiel eine Möglichkeit, die Vater-Sohn-Beziehung neu zu beleben

or dem Tag der Entscheidung, dem letzten des großen Schachturniers im New Yorker Palace Royale Hotel, gibt es noch eine Nacht in der Oper - eine letzte Einstimmung, bevor dann Vater und Sohn in den Kampf ziehen, in ihre abschließenden Partien. "A night at the Opera" heißt die berühmte Schachpartie, die der Vater seinem Sohn Daniel vorspielt, Paul Morphy, das junge Schachgenie aus New Orleans hat sie1858, gerade mal zwanzig, auf seinem Europa-Triumphzug in Paris gespielt, gegen zwei Amateure, die begierig waren, sich gegen den großen Meister aus Amerika zu versuchen. "Das ist die Partie, die ich mir mit zehn als erste eingeprägt habe", sagt der Vater, "in vielerlei Hinsicht ist sie ziemlich albern, und sie hat auch einen albernen Namen . . ." Ein Herzog hatte Morphy in seine Loge in der Pariser Oper eingeladen, aber als der Gast kam, wurde er erst mal zum Schach aufgefordert. "Morphy wollte eigentlich Die Hochzeit des Figaro sehen, ließ sich aber darauf ein, eine Partie gegen den Herzog und einen anderen anwesenden Adeligen zu spielen. Sie machten siebzehn Züge, dann setzte Morphy die beiden schachmatt und sah sich die Oper an."

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