Roman Polanski:Draußen vor der Türe

Bis Juli 2010 spielten alle Meldungen um Roman Polanski in einem Schweizer Chalet. Nun, nach dem Ende seines Hausarrests, hat der Regisseur einen Preis gewonnen und in einem Pariser Vorort mit Dreharbeiten begonnen.

Seit sechseinhalb Monaten kann Roman Polanski sich wieder frei bewegen, nun hat er sowohl seine Arbeit wieder aufgenommen als auch einen Preis gewonnen. Dem 77-jährigen Regisseur wurde am Dienstag in Vincennes der Ehrenfilmpreis des dortigen Filmfests, der Henri-Langlois Award, übergeben; außerdem begann er Anfang dieser Woche in einem Vorort von Paris die Dreharbeiten für den Film Der Gott des Gemetzels nach einem Theaterstück von Yasmina Reza.

Er ist wieder frei und er dreht wieder: Roman Polanski. (Foto: dpa)

Das Stück erzählt von einem gemeinsamen Abend zweier Paare, die sich eigentlich über die Streitereien ihrer Söhne austauschen wollen, dann aber selbst in eine riesige Auseinandersetzung geraten. Das zeitgenössische Drama war in der Spielzeit 2007/2008 das meistaufgeführte Theaterstück in Deutschland.

Die weiblichen Hauptrollen in der Filmadaption spielen Kate Winslet und Jodie Foster, mit dabei sind zudem Oscar-Preisträger Christoph Waltz ( Inglourious Basterds) und John C. Reilly, so eine Sprecherin von Constantin Film. Die Filmfassung von Polanski könnte bereits kurz vor Weihnachten in die Kinos kommen.

Polanski war Ende September 2009 wegen eines US-Haftbefehls in Zürich festgenommen worden und stand bis Juli 2010 in seinem Chalet in Gstaad unter Hausarrest. Die Schweizer Behörden entschieden sich aber letztendlich gegen eine Auslieferung und entließen Polanski in die Freiheit.

Die kalifornische Staatsanwaltschaft wirft dem 77-Jährigen vor, sich 1977 an einer Minderjährigen vergangen und sich dann der US- Justiz entzogen zu haben. Damals gestand der polnisch-französische Filmemacher, ein 13 Jahre altes Mädchen in der Villa seines Freundes Jack Nicholson mit Champagner und Drogen zum Sex verführt zu haben.

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