Reklame-Ausstellung in Italien:Dürer und das Automobil

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Eine Ausstellung von Plakatkunst hat sich in einer der schönsten Kunstsammlungen Italiens eingerichtet. Doch der Ort passt zu der figürlichen Darstellung der Werbung.

Von Thomas Steinfeld

Irgendwo südlich von Parma, dort, wo jenseits der Äcker, Scheunen und Schweineställe allmählich die ersten Hügel des Apennins hervortreten, liegt eine prächtige dreistöckige Villa. Ein mittelgroßer Park trennt sie von den Maisfeldern der industrialisierten Landwirtschaft; die weiten Wiesen und hohen Zypressen spiegeln eine höfische Umgebung vor, die es hier vermutlich nie gegeben hatte. Ein Pfau turnt auf der Rücklehne einer hölzernen Bank. Gewiss, die Ursprünge der Villa liegen eine Weile zurück. Die ältesten Teile wurden im 17. Jahrhundert errichtet, als eine späte Seitenlinie der Sforza sich hier eine kleine Residenz baute. Und um das Jahr 1900 lebte in diesem Haus ein Graf, der die Pracht liebte und die Anlage im Stil des lombardischen Neobarock umgestalten ließ. Am Ende jedoch fiel das Anwesen dem Stand anheim, der seine ökonomischen Grundlagen erwirtschaftet hatte: Im Jahr 1941 kaufte Giuseppe Magnani die Villa mitsamt Park, ein Nachbar, der mit Schweinen, Kühen und Käse zu einem mächtigen Patron geworden war. Doch als hätte sich hier eine Geschichte zu vollenden, die nie begonnen worden war, verwandelte sein Sohn Luigi, zu einem bedeutenden Kunstsammler herangewachsen, die Villa in eine beinahe fürstliche Galerie.

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