Preisverleihung:Bob Dylan bricht sein Schweigen

Lesezeit: 1 min

Die mit acht Millionen schwedischen Kronen (rund 830 000 Euro) dotierte Auszeichnung wird Bob Dylan am 10. Dezember gemeinsam mit den anderen Nobelpreisen in Stockholm verliehen. (Foto: dpa)

"Nun, hier bin ich". Seit seiner Auszeichnung mit dem Literaturnobelpreis war der US-Musiker abgetaucht. Jetzt meldet er sich mit ein paar dürren Zeilen zu Wort.

Der US-Musiker Bob Dylan hat sein wochenlanges Schweigen zum Literatur-Nobelpreis gebrochen und will nun "nach Möglichkeit" nach Stockholm reisen, um den Preis persönlich entgegenzunehmen. Dies sagte er der britischen Zeitung The Telegraph.

Die Sekretärin der Akademie, Dara Danius, teilte mit, Dylan habe das Komitee persönlich kontaktiert und mitgeteilt, dass er die Auszeichnung akzeptiere. "Ob ich den Preis annehme? Selbstverständlich", zitierte ihn das Nobelpreiskomitee in einer Erklärung. Als er das erste Mal von der Ehrung erfahren habe, sei es "fantastisch, unglaublich" gewesen. "Wer träumt schon von so etwas?" Er sei "sprachlos" gewesen.

Bisher hatte sich Dylan nicht zu dem Preis geäußert, was für Unmut gesorgt hatte. Zu seinem langen Schweigen zur Verleihung des Preises und zu den nicht beantworteten Telefonanrufen des Nobelpreiskomitees wollte sich Dylan nicht äußern. "Nun, hier bin ich", sagte er lediglich.

Ob sein Werk tatsächlich eines Nobelpreises würdig sei oder einem jüngsten Vergleich mit altgriechischer Poesie standhalte, darauf wollte Dylan im Gespräch mit The Telegraph nicht näher eingehen. "Darüber lasse ich andere Leute entscheiden", sagte er. "Die Akademiker sollten das wissen, ich bin dafür nicht wirklich qualifiziert. Ich habe da keine Meinung."

"Status einer Ikone"

Dylan hatte den diesjährigen Literaturnobelpreis Mitte des Monats als erster Songschreiber für seine poetischen Neuschöpfungen in der amerikanischen Songtradition bekommen. Der Musiker sei ein "großartiger Dichter" und habe den "Status einer Ikone", sagte die Chefin der Schwedischen Akademie, Sara Danius, zur Begründung.

In seiner über ein halbes Jahrhundert langen Karriere wurde Dylan unter anderem mit einem Oscar, Pulitzer-Preis, Polar-Music-Preis und Golden Globe ausgezeichnet. Zu seinen berühmtesten Liedern zählen "Mr. Tambourine Man", "Like A Rolling Stone" und "The Times They Are a-Changin'". Die mit acht Millionen schwedischen Kronen (rund 830 000 Euro) dotierte Auszeichnung wird am 10. Dezember - dem Todestag des Preisstifters und Dynamit-Erfinders Alfred Nobel - gemeinsam mit den anderen Nobelpreisen in Stockholm verliehen.

© SZ.de/dpa/dit - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Kritik an Nobelpreisträger
:"Unhöflich und arrogant" - Dylan geht nicht ran

Weil Bob Dylan überhaupt nicht reagiert, greift ein Mitglied der Schwedischen Akademie ihn nun massiv an. Ob das den Nobelpreisträger dazu bringt, ans Telefon zu gehen?

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: