Nürnberg:Land und Leichtigkeit

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Das Programm des Germanischen Nationalmuseums

Von Olaf Przybilla, Nürnberg

Die erste bayerisch-tschechische Landesausstellung wird von Mai an in der Prager Wallenstein-Reithalle zu sehen sein. Wer die Schau über Kaiser Karl IV. danach noch im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg (GNM) besuchen will - dort wird sie vom 20. Oktober an präsentiert - "wird den Eindruck haben, in einer ganz anderen Ausstellung zu sein", kündigte der GNM-Generaldirektor Ulrich Großmann während der Jahrespressekonferenz des Hauses an. 90 Prozent der Objekte seien identisch, wohingegen sich die Ausstellungsarchitektur aber fundamental unterscheiden werde. Das Nationalmuseum stellt für die Schau seine beiden großen Ausstellungshallen zur Verfügung, das Konzept stammt im Wesentlichen aus dem Haus der Bayerischen Geschichte Augsburg und der Nationalgalerie Prag.

Der Generaldirektor des Nürnberger Nationalmuseums verhehlt nicht, dass die Schau das gesamte Jahr bestimmen werde. Und das schon deshalb, weil die Räume für die Sonderausstellungen von Juni an für die Landesausstellung vorbereitet werden müssen. So aufwendige und publikumswirksame Präsentationen wie noch im vergangenen Jahr hat das Haus bis dahin nicht im Programm. 2015 besuchten insgesamt 321 000 Menschen das Nationalmuseum und seine Außenstelle auf der Kaiserburg, besonders viel Publikum zogen die beiden Ausstellungen über "Cranachs Medien der Verführung" und die "Fantastischen Bilderwelten zwischen Grauen und Komik" an, präsentiert unter dem griffigen Titel "Monster".

Am meisten Publikum dürfte in der ersten Hälfte 2016 noch die Schau "Niederländische Zeichnungen" anlocken, die aus dem Bestand des GNM bestückt wird. Viele der Werke aus der flämischen und holländischen Kunst des 15. bis 18. Jahrhunderts werden zum ersten Mal öffentlich präsentiert, die Figurenstudien und Genreszenen aus der Grafischen Sammlung sollen dabei erstmals umfassend erforscht werden. Von Mai an beschäftigt sich das Haus mit "Nürnberger Kunst um 1420", im Mittelpunkt steht die zentrale Figurengruppe des Deichsler Altars, die restauriert wurde und zehn Jahre nicht mehr zu sehen war.

Während der Zeit der Landesausstellung will das Haus zwei Studioausstellungen zeigen. Im Leibniz-Jahr beschäftigt sich das GNM mit "Leibniz und die Leichtigkeit des Denkens". Die zweite zeigt, wie am GNM in der Zeit des Ersten Weltkriegs gearbeitet wurde.

© SZ vom 27.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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