Nicole Werners im Kunstverein Hamburg:Der Mann fürchtet die Kurve

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Den „Abwasch“ (2017) lässt Nicole Wermers stehen, aber immerhin: Auf einem Sockel. (Foto: Courtesy of Jessica Silverman, 2017)

Die Künstlerin Nicole Wermers flaniert mit der Kamera durch Städte. Ihre Aufnahmen verwandelt sie dann in Skulpturen - indem sie beispielsweise Pelze über Design-Sessel legt.

Von Till Briegleb

Über öffentlichen Raum wird viel diskutiert in sogenannten Fachkreisen, aber das Ergebnis ist in der Regel deprimierend. Was die Profession der immer noch überwiegend männlichen Planer in diesem Bereich herstellt, das sind Transiträume, die Menschenströme zu Konsumorten leiten sollen, aber so gut wie nie schön gefasste Orte, an denen Menschen verweilen und ins Gespräch kommen wollen. Der klassische geschlossene Stadtplatz zum Beispiel, der seit Jahrhunderten als idealer Anziehungspunkt einer Bürgerschaft und ihrer Gäste bewährt ist, verursacht modernen Planern offensichtlich eine derartige Aversion, dass sie jede Verkehrsfläche an mindestens drei Seiten aufreißen müssen, damit eine zugige Platte zwischen Leuchtreklamen entsteht.

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