Kino:Frauenfantasien

Lesezeit: 1 min

Margarethe von Trotta versucht sich in "Die abhandene Welt" an einem kruden Mix aus Thriller und Musikfilm. Das Holzschnittartige der Inszenierung wird zum Inbild altbackener Prätention: Unfreiwillig komisch.

Von Rainer Gansera

Warum ist "Männerfantasie" ein Schimpfwort, aber "Frauenfantasie" etwas Nettes? Diese Gender-Asymmetrie gehört zu den Ungerechtigkeiten und unhinterfragten Ressentiment-Mustern unseres kulturellen Codes: Männerfantasie steht für ein banales, leicht durchschaubares Wunschdenken aus Macho-Perspektive, dem sich die Frauenfiguren marionettenhaft fügen müssen. Das Wort Frauenfantasie hingegen schmückt sich mit hübschen Konnotationen: Leichtigkeit, schöner Eigenwille, blumige Bilderwelt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: