Die Filmstarts vom 30. Juli auf einen Blick, bewertet von den SZ-Kritikern. Rezensionen ausgewählter Filme folgen.
Es ist kompliziert
(Siehe Kritik.)
Die getäuschte Frau
Fritz Göttler: Wie sie getäuscht wurde, merkt die Frau - großartig: die niederländische Sängerin Wende Snijders - erst, als ihr Mann bei einem Unfall stirbt: ein Doppelleben! Nun will sie, allein mit Hund, wieder zu sich finden, auf den Überlandstraßen, in Fernfahrerkneipen und -kabinen. Sacha Polak erzählt den zweiten vor dem ersten Teil, ein künstliches Konstrukt. Aber es lässt den Film vibrieren - der das Genre des Roadmovies jeden Augenblick neu erfindet.
Gefühlt Mitte Zwanzig
(Siehe Kritik.)
Margos Spuren
Benedikt Frank: Margo (Cara Delevingne) ist das coolste Mädchen der Welt. Ihr Nachbar Quentin (Nat Wolff) ist ihr in schüchterner Bewunderung verfallen. Gerade als er sich doch über seinen Schatten zu springen traut, verschwindet sie. Jake Schreiers Verfilmung von John Greens Roman wird zur Spurensuche, die sich zum Road Trip ausweitet. Eine Coming-of-Age-Geschichte, melancholisch und euphorisch zugleich, die auch Teenie-Stereotypen hinterfragt.
Oops, die Arche ist weg!
Annett Scheffel: Was passiert mit jenen, die es nicht auf die Arche schaffen? Die Ausgangsfrage lässt eigentlich auf spannende Gedankenspiele hoffen. Zwischen plüschigen Animationen, Coming-of-Age- und Multikulti-Story bleibt Toby Genkels Sintflut-Abenteuer zwar stets munter, aber leider auch harmlos. Und unselbständig, weil es sich an zu vielen Vorgängern abarbeitet ("Ice Age", "Madagaskar", "Findet Nemo").
Pixels
David Steinitz: Es ist nicht ganz leicht, die Handlung dieses Trash-Blockbusters wiederzugeben, ohne dabei schreckliche Kopfschmerzen zu bekommen, aber gut: Aliens schicken mutierte Arcade-Figuren (Pac Man, Donkey Kong), um die Erde zu zerstören. Die einzige Rettung: Adam Sandler. Regisseur Chris Columbus versucht, dieses Irrenhaus von einem Film gar nicht erst zu bändigen, sondern lässt den Gagaismus regieren.
Slow West
Doris Kuhn: Ein 16-jähriger Schotte sucht 1870 in Amerika nach seiner Liebsten. Er bewältigt den Wilden Westen mit einem Handbuch für Reisende, Poesie und Michael Fassbender als Desperado-Begleiter. Leichen pflastern ihren Weg, Situationskomik wird keinesfalls vermieden. Eine Art Neo-Western also, dem man trotz allerlei typischer Szenarien ansieht, dass John Maclean das Genre mit bloßem Kunsthandwerk bedient.
Still the Water
(Siehe Kritik.)
The Vatican Tapes
Rainer Gansera: Wieder mal ist der Antichrist höchstpersönlich in den Körper einer hübschen jungen Frau (Olivia Dudley) gefahren und will nicht mehr heraus. So sehr er auch priesteramtlich mit Kruzifix und Weihwasser traktiert wird. Was legendäre Exorzismus-Thriller zu exzentrischen Angstszenarien ausgemalt haben, gerät bei Mark Neveldine zur Kompilation einfältiger Buh-Effekte und letztlich zur unfreiwilligen Genreparodie.