Jazz:Freiheit für den Klang

Peter Brötzmann spielt im Haus der Kunst

Von Oliver Hochkeppel, München

Viele Ausstellungen blieben ohne Rahmenprogramm allzu trocken. Besonders trifft das auf "Free Music Production/FMP: The Living Music" im Haus der Kunst zu. Einmal wegen der faktenlastigen Gestaltung, vor allem aber, weil das Thema Musik ist. Die muss man hören. Also gibt bei dieser Dokumentation über FMP, eines der legendärsten deutschen Avantgarde-Jazz-Labels, der Mitgründer und deutsche Freejazzer Peter Brötzmann zwei Konzerte.

Die lehnen sich an das "Total Music Meeting" und den "Workshop Freie Musik" an, die das Labelkollektiv von 1968 an in Berlin veranstaltete: Die Konzertsituation ist offen, und unter dem Titel "Brötzmann plus . . ." musiziert der wilde Holzbläser - Freitag und Samstag in bewährten und neuen Kombinationen - frei drauf los. Zusammen mit der anderen deutschen Freejazz-Ikone Alexander von Schlippenbach am Klavier, mit seinen ältesten Weggefährten Joe McPhee an Trompete und Saxofon sowie Han Bennink am Schlagzeug, mit den Schweizer Musikern seiner 2006 gegründeten Trio-Formation Full Blast (Marino Pliakas am Bass und Michael Wertmüller am Schlagzeug) sowie mit Partnern aus jüngerer Zeit - Heather Leigh an der Steelguitar und Toshinori Kondo an der elektrischen Trompete. Auch mit 76 wird Brötzmann noch manch mächtigen Musiksturm entfachen. Also Ohren auf zum Durchgepustetwerden!

Brötzmann plus . . . , Freitag, 5. Mai, 20 Uhr, Samstag, 6. Mai, 19 Uhr, Haus der Kunst, Prinzregentenstraße 1

© SZ vom 04.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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