Interview:Tränen und Ekstase

Barbara Vinken ist am 27. Juni auf dem Kongress "Stadt der Frauen" Co-Gastgeberin in der Alten Kongresshalle. Die Veranstaltung beginnt um 13 Uhr. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Die Literaturwissenschaftlerin Barbara Vinken findet nicht, dass Musik dazu da ist zu heilen. Ihre eigene Oper würde von der Leidenschaft handeln. Gemeinsam mit der Dramaturgie der Staatsoper kuratiert Vinken den Kongress "Stadt der Frauen".

Barbara Vinken kuratierte gemeinsam mit der Dramaturgie der Staatsoper den Kongress "Stadt der Frauen". Sie ist seit 2004 Professorin für Allgemeine und Französische Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität. Abseits des Wissenschaftsbetriebs wurde sie 2001 mit ihrem Buch "Die deutsche Mutter. Der lange Schatten eines Mythos" bekannt. 2014 war sie mit "Angezogen. Das Geheimnis der Mode" in der Kategorie Sachbuch nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse.

Können Blicke töten?

Klar.

Können Künstler besser küssen?

Wen?

Kann Musik heilen?

Dazu ist sie nicht da, sondern für Tränen und Ekstase.

Wenn Sie sich selbst eine Oper auf den Leib schreiben und komponieren könnten, wovon würde die handeln? Von der Liebe? Von der Freiheit? Vom Krieg? Oder von etwas ganz anderem?

Von der Leidenschaft.

Was glauben Sie, wie sähen die Themen der Opernwelt aus, wenn es mehr weibliche Komponistinnen und Librettistinnen gegeben hätte?

Sublime Stimmen, hoffentlich mehr Mystik; weniger Patriarchat, Nation, Krieg, Sex.

Was wird die größte Herausforderung für Sie bei den diesjährigen Festspielen sein?

Geistesgegenwart.

© SZ vom 18.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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