Internet-Meme:Foo Fighters lassen das Rickrolling auferstehen

Lesezeit: 1 min

Dave Grohl, Frontmann der Foo Fighters, bei einem Festival (Foto: dpa)

Die Band belebt den uralten Internetscherz bei einem Konzert in Japan wieder. Mit der besten Version ever.

Von Bernd Graff

Es ist eines der ältesten Memes aller Zeiten, also eine der sinnlos lustigen Internetvergnügungen, die man sich aus Langeweile so gönnt: Rickrolling. Dies ist jener nun schon seit 2007 ununterbrochen andauernde Aprilscherz des Netzes, bei dem ein Nutzer einen Link zu einer mutmaßlich brisanten Information erhält, der aber nicht zu irgendetwas Brisantem führt.

Sondern zu immer demselben Musikvideo aus dem Jahr 1987 von Rick Astley, in dem der Brite den Dance-Pop-Hit "Never Gonna Give You Up" in aller schultergepolsterten Achtzigerjahre-Scheußlichkeit zur Darbietung bringt. Ein Song aus der Rhythmus-Retorte, der es aber damals international zum Nummer-eins-Hit brachte.

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Rickrolling ist heute ist eigentlich ein Gähner. Und zwar spätestens nachdem eine "Wikileaks"-Seite den ultrabanalen Text als angebliches Geheimdokument gepostet hat (2010), die Twitterbeauftragten des Weißen Hauses (selbstredend unter Obama) ihre Gefolgschaft rickrollten (2011) und schon sehr früh sehr viele Menschen in Astley-Outfits das Lied live in der Öffentlichkeit vortrugen (Liverpool, 2008), weil sie sich über das Netz zu einem spontanen Flashmob, hier natürlich "Rickmob", verabredet hatten. Den jüngsten Scherz aus dieser unendlichen Kiste leisteten sich nun am Wochenende die Foo Fighters bei einem Konzert im japanischen Osaka.

Dave Grohl, einer der härtesten Hardrocker dieses Planeten, Kopf seiner Band und einst Drummer bei Nirvana, kündigte mitten im Konzert seinen "neuen besten Freund" für einen Gastauftritt an. Es erschien der kaum merklich gealterte Britpopboy Rick Astley, besprach kurz seinen Einsatz, um dann mit einem Rock'n'Roll-üblichen "Grüß Gott!" ("C'mon you motherfuckers!") in etwas einzustimmen, das sich zuerst wie "Smells like Teen Spirit" von Nirvana anhörte, dann aber bald in die lauteste, schnellste, härteste Version des guten alten Meme-Evergreens abbog. Ja, es war klassisches Rickrolling. Aber die Foo-Fighters-Version hatte was. Von jetzt an wollen wir, wenn es denn schon sein muss, nur noch damit gefoppt werden.

© SZ vom 22.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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