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Für den PAM-Pavillon von Public Art Munich am Münchner Viktualienmarkt haben mehrere Künstler eine Edition auf Gläsern entworfen. Hier stellen wir ihre Arbeiten vor.

Von Evelyn Vogel

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(Foto: Salvavita Edition/PAM 2018)
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(Foto: Salvavita Edition/PAM 2018)

Es geht um markante Einschnitte in der Stadtgeschichte, um Orte, Menschen und Momente, die mit dazu beitrugen, dass sich in München "das Spiel gewendet" hat. Von der Bayerischen Räterepublik 1918 über die 68er-Bewegung bis hin zum Empfang der Flüchtlinge am Hauptbahnhof 2015 greifen die Künstler von Public Art Munich (PAM) Themen auf und verhandeln unter dem Titel "Game Changers" Geschichte und Gegenwart Münchens. Drei Monate lang, in der ganzen Stadt, temporär. PAM wird kuratiert von Joanna Warsza. Und wohl nie zuvor hat eine Kuratorin Kunst im öffentlichen Raum so konsequent performativ aufgefasst wie die 1976 in Warschau geborene, in Berlin lebende Joanna Warsza.

Die einzige Konstante und eine Art Fixstern im PAM-Universum ist der Pavillon am Münchner Viktualienmarkt. Die Rauminstallation auf wasserblauem Grund stammt von den Künstlern Flaka Haliti und Markus Miessen. Der Pavillon inmitten der traditionellen Verkaufsstände des Viktualienmarkts ist ein Ort der Auseinandersetzung, der Information und des künstlerischen Diskurses. Er wird bespielt von Salvavita, einem Quartett aus dem Cerebro-Frito-Kollektiv. Das hat in früheren Jahren auch schon das Stadtmuseum und die Villa Stuck aufgemischt.

Für den PAM-Pavillon haben mehrere Künstler Entwürfe für eine Edition auf Gläsern gezeichnet - unterschiedlich, wie die Performances selbst. Das Salvavita-Glas mit dem markanten orange-weißen Emblem stammt von Alexander Fthenakis von Cerebro Frito. "Dilute or Die" heißt der Entwurf von Flaka Haliti und Markus Miessen. Die feine Linie folgt einer geografischen Karte, auf der gustatorische Wahrnehmungen verzeichnet sind. Eine Verbindung von Munch zu München stellt Dan Perjovschi in seinem Schrift-Bild-Entwurf her. Michaela Melián transkribiert ihre Hörspiel-Performance "Music from a Frontier Town" im Amerikahaus in eine Notation, die sich über das Glas ergießt. Bis zum Rand gefüllt mit Algorithmen-affinen Stichwörtern ist der Entwurf "Hi Munich" von Jonas Lund, der sich in seinem Facebook-Projekt mit zielgruppengerechter Werbung auseinandersetzt. Auf die Ansprüche einer von Starkult und VIP-Gehabe geprägten Gesellschaft zielt der Entwurf von Olaf Nicolai "Leisure & Dignity" ab, dessen Kunstaktion "Rara Avis in Terra" diesen Samstag im Bayerischen Hof stattfindet. Die nächste Edition auf Glas ist die von Dan Perjovschi, sie wird am 25. Mai im PAM-Pavillon vorgestellt.

© SZ vom 19.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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