Gasteig:Das große Wunschkonzert

Die Frage ist, ob es durch eine der wichtigsten und teuersten Kultur-Baustellen der kommenden Jahre überhaupt zu einer Debatte bei den Bürgern kommen wird. Der Gasteig ist ja mehr ein Gebrauchs- und Mehrzweckzentrum denn ein Herzensort der Münchner. Abreißen oder Umbauen? Egal, Hauptsache billig. So denken viele. Dabei wird es 2017 viel zu streiten und zu bedenken geben, denn voraussichtlich Ende März soll der Stadtrat entscheiden, ob der 1984 eröffnete Backsteinbau gerettet werden soll, und wenn ja wie und für wie viel. Die vier Nutzer - Stadtbibliothek, Volkshochschule, Musikhochschule und Philharmoniker - haben dem Aufsichtsrat bereits ihre Wunschzettel geschrieben. Und die dürften weit über die unumgängliche Grundsanierung der Haustechnik und des Brandschutzes hinausgehen. Die größten Begehrlichkeiten werden Valery Gergiev und seine Philharmoniker anmelden, die die Akustik der Holz-Halle endlich an ihre Spitzenklasse angleichen wollen. Bei der Frage, wo die Musik während des jahrelangen Umbaus spielt, etwa in der Paketposthalle, der Messestadt oder im Werksviertel, dürfte es ein Déjà-vu der hitzigen Konzertsaal-Debatte geben.

© SZ vom 31.12.2016 / zir - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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