Beschwerden über "Nackt-Poster" am Flughafen:Picasso? Vielleicht unangemessen

Schottland im Jahr 2012: Am Flughafen Edinburgh hat ein Aktbild, gemalt von Maler-Genie Pablo Picasso, Reisende so geniert, dass das Plakat verhängt wurde. Zumindest kurz.

Nach Beschwerden von Passagieren ist am schottischen Flughafen Edinburgh ein Plakat mit einem Akt-Motiv von Pablo Picasso vorübergehend mit einem Tuch verdeckt worden. Das Bild, das eine nackte Frau zeigt, solle ausgetauscht werden, berichtete der Sender BBC.

Maler, Grafiker und Bildhauer Pablo Picasso - seine Kunst ist für den Flughafen Edinburgh offenbar zu anzüglich. (Foto: dpa)

Das Plakat bewirbt eine Ausstellung mit Werken des spanischen Malers in der Schottischen Nationalgalerie für Moderne Kunst. Man habe ein Plakat mit einem anderen Motiv angefordert, erklärte ein Flughafensprecher zunächst der BBC.

Ursprünglich habe man das Bild für "angemessen" gehalten, um es im Terminal für die internationalen Flüge aufzuhängen, erklärte der Sprecher weiter. "Wir hatten aber auch kein Problem damit, die Ausstellungsorganisatoren um eine Alternative zu bitten, nachdem einige Passagiere sich beschwert haben."

Die Nationalgalerie nannte den Vorfall "bizarr" - halbnackte und nackte Frauen seien in der Werbung allgegenwärtig, ein Bild eines weltberühmten Künstlers jedoch werde nun zum Problem gemacht.

Bei dem Bild mit dem von der Galerie als "Nude Woman in a Red Armchair" angegebenen Namen handelt es sich um ein Porträt von Picassos Geliebter Marie-Thérèse Walter aus dem Jahr 1932.

Kurz nach der ersten Meldung kam jedoch prompt der zweite Sinneswandel. Der Flughafen ließ verlauten, dass man nach einiger Überlegung nun doch wieder "mehr als glücklich sei, das Bild im Terminal auszustellen". Für die Verwirrung wolle man sich entschuldigen.

© Süddeutsche.de/dpa/ihe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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