Wer vom Niedergang eines Großreiches, in diesem Falle "Empire", erzählt, ist immer in Gefahr, dergleichen epochale Drift auch mit romantischer Wehmütigkeit, Herbstfarben und zuletzt Pathos gerecht werden zu wollen. Nichts von alledem gibt es bei James Gordon Farrell, in seinen großen historischen Romanen zum britischen Empire, sein Blick ist scharf, sein Ton nie anklagend, aber immer treffend, und für seine Protagonisten bringt er jene Zuneigung auf, die sie zu gewissermaßen erfahrbaren lebendigen Menschen macht. Zugleich aber bleibt diese Zuneigung in ironischer, manchmal spöttischer, manchmal sich wundernder Distanz.
Englische Literatur:Ein Karussell zerstörter Illusionen
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Mit "Singapur im Würgegriff" schloss James Gordon Farrell 1978 seine "Empire"-Trilogie ab. Ein böser Blick auf das Ende des britischen Weltreichs - dessen Idee bis in die Tage des Brexit fortspukt.