Ausstellung:Eternauta

Héctor Germán Oesterheld schuf einen Comic-Klassiker. Später verschwand er spurlos. Das Münchner Instituto Cervantes macht sich auf Spurensuche.

Von Martina Knoben

Schnee fällt in Buenos Aires, aber die leuchtende Pracht ist tödlich. Fast alle Menschen sterben; dass Juan Salvo, seine Familie und Freunde überleben, ist Zufall. Sie basteln sich Schutzanzüge und merken, dass der Schnee der Beginn einer Invasion von Außerirdischen ist. Diese entführen immer mehr Menschen, bis der Held auf der Suche nach seiner Familie in den Widerstand geht. "Eternauta" von Héctor Germán Oesterheld ist ein Comic-Klassiker aus Argentinien; 2016 war er im Avant Verlag endlich auf Deutsch erschienen. Mit dem "Mythos Eternauta" beschäftigt sich nun eine vom Literaturhaus Stuttgart konzipierte Schau, die bis 14. Juli im Instituto Cervantes in München zu sehen ist. Oesterhelds Science-Fiction, zwischen 1957 und 1959 als Serie entstanden, liest sich wie eine Vorahnung der argentinischen Militärdiktatur. Für den Autor selbst wurde sie zur schrecklichen Prophezeiung: Erst wurden seine vier Töchter, dann auch Oesterheld verschleppt. Sie verschwanden - wie im Comic der Eternauta, der "Ewigreisende".

© SZ vom 06.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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