Alte Kunst: Piero della Francesca:Konstrukteur des Schönen

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Piero della Francesca, vor 600 Jahren geboren, hat die Pala Montefeltro um 1472-74 als Grabbild für seinen Mäzen Federico da Montefeltro gemalt. (Foto: Pinacoteca di Brera, Milan)

Als Maler, Mathematiker und Kunsttheoretiker war Piero della Francesca einer der bahnbrechenden Meister der italienischen Frührenaissance.

Von Willibald Sauerländer

Giorgio Vasari, der Urvater der Kunstgeschichte, beginnt seine Lebensbeschreibung Piero della Francescas mit einem anklagenden Seufzer. "Ein wirklich unglückliches Leben ist jenen beschieden, welche ihre Studien vorantreiben, um Anderen zu nützen und den eigenen Ruhm zu verkünden, denen es aber durch Krankheit und Tod versagt blieb, die begonnenen Werke zu vollenden. Hinterlassen sie diese in einem Zustand, dass nur noch wenig zu deren Abschluss fehlt, werden die fast Vollendeten von der Unverschämtheit jener an sich gerissen, die ihre eigene Eselshaut mit der ruhmreichen Spolie eines Löwenfells zuzudecken suchen." Vasari bedient sich hier einer Fabel des griechischen Dichters Äsop, um ein Plagiat zu denunzieren, dessen Opfer der Maler Piero della Francesca geworden war.

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