SZ-Werkstatt:Überblick wahren

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Robert Probst, Chef vom Dienst der Innenpolitik, betreut auch das Ressort "Das Politische Buch". Er erklärt, worauf es beim Umgang mit so vielen bedeutenden Werken ankommt.

Von Robert Probst

Wer mit Büchern zu tun hat, braucht vor allem eine gute Buchführung. Zwar sind es "nur" politische Sachbücher, und die Belletristik-Kollegen würden sicher über die aus ihrer Sicht marginale Zahl der Druckwerke, die hier pro Jahr angeliefert werden, milde lächeln - trotzdem sind es eine ganze Menge. Zweimal im Jahr preisen die Verlage ihre "Novitäten" an, die jeweils im Frühjahr und im Herbst auf den Markt kommen. Gerade geht es wieder los: sich durch gedruckte oder PDF-Kataloge arbeiten, auf der Suche nach dem politischen Buch, das unbedingt in der Süddeutschen Zeitung besprochen werden muss. Vieles wird gleich überblättert, doch das, was spannend klingt oder von einem bekannten Autor stammt, wird bestellt. Hier setzt die Buchführung ein - jetzt gilt es den Überblick zu bewahren über hier angekommene Rezensionsexemplare, den Erstverkaufstag, die Relevanz der Bücher (die ja hie und da nicht halten, was der Werbetext versprochen hat).

Gleichzeitig geht es daran, Bücher und Rezensenten zusammenzubringen: Haben die Autoren Interesse, passt das Thema zu ihrem Spezialgebiet, haben sie überhaupt Zeit und wann können sie den Text liefern? Mal muss hier nachgehakt, mal dort gemahnt werden, mal sagt jemand plötzlich ab, mal gelangt das Rezensionsexemplar nicht zum Autor. Und schließlich müssen noch die Texte für die montäglich erscheinende Seite "Das Politische Buch" bearbeitet werden.

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(Foto: Jakob Berr)

Robert Probst ist seit 1992 bei der SZ und im Hauptberuf "Chef vom Dienst" der Innenpolitik. Diesen Job am Newsdesk macht er seit 2011. Das Ein-Redakteurs-Ressort "Das Politische Buch" betreut er seit Juni 2015.

Was aber ein politisches Buch letztlich ist und wie es sich vom "Sachbuch" im Feuilleton abgrenzt, das ist oft schwer zu sagen. Politische Bücher spielen nach SZ-Definition auf jeden Fall nach 1918. Weil das aber als Kriterium oft nicht reicht, besteht jede Menge Absprachebedarf mit den Kollegen. Auch hier ist Buchführung nötig.

© SZ vom 03.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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