Schlecker:Alte Kiste

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Anton Schlecker hat nach Meinung eines Lesers durchaus Respekt verdient. Sein Lebenswerk sei schlechtgeredet worden, dann erst sei es zusammengebrochen. Ein anderer Leser hält es für albern, ihm seinen Porsche vorzuhalten. Der sei schon zehn Jahre alt.

"Vom Taxi in den Porsche" vom 29. November:

Ich kann den journalistischen Reiz ja nachvollziehen, die Empörung über Anton Schlecker zu befeuern, zumal das geschilderte Verhalten des Mannes unbestritten mindestens dämlich ist. Das Augenmerk aber derart auf die Automarke und den Listenpreis zu legen ist albern und erklärt letztlich trotzdem nichts: Die Kiste, in die Schlecker da einsteigt, ist nämlich mindestens zehn Jahre alt und mitnichten für einen hohen Zeitwert bekannt. Aus dem Fahren dieses Autos - über dessen Eigentümerschaft der Artikel im Übrigen kein Wort verliert - nun auf die aktuelle Vermögenssituation der Schleckers zu schließen ist also schlichtweg unsachlich. Henning Wachsmuth, Hamburg

Von wegen Kinder

"Schlecker-Kinder müssen ins Gefängnis" vom 28. November: Mit großem Schreck habe ich diesen Titel gelesen. Das Wort Kinder ist total fehl am Platz. Es ist eine fürchterliche Respektlosigkeit, zwei verurteilte 44 und 46 Jahre alte Gauner als Kinder zu bezeichnen. Hans Seyfried, München

Er wurde schlechtgeredet

Schlecker hat über Jahrzehnte Tausenden Bürgern Arbeit verschafft, deren Löhne auch immer brav versteuert wurden, und hat somit dem Staat eine Unsumme an Steuergeld erbracht. Der Abstieg von Schlecker wurde ausgelöst von Verdi und der begleitenden Presse, die nicht aufhören konnte, die Arbeitsbedingungen der Angestellten schlechtzureden. Ich habe in drei nahe liegenden Filialen von Schlecker die Angestellten befragt, wie sie ihre Arbeitsbedingungen empfinden, und gehört, dass sie sehr zufrieden sind und die negativen Pressemeldungen nicht bestätigen können. Dass sich ein Unternehmer und seine Familie noch einen Rest aus den Milliardensummen, die sie erwirtschaftet haben, erhalten wollen, ist für mich sehr verständlich. Ein Mörder, Körperverletzter oder Vergewaltiger bekommt sofort einen Psychologen zugeteilt, der uns erzählt, dass wegen der schweren Kindheit des Attentäters Verständnis und Milde gerechtfertigt sind. Aber wenn es ums Geld geht, ist (aus Neidgründen?) offenbar keine Milde angebracht. Prof. Walter Geiger, Saarbrücken

© SZ vom 05.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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