Gleichberechtigung:Pures Lippenbekenntnis

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Horst Seehofer und sein Männerministerium: Frau könnte fast lachen, wenn es nicht so ärgerlich wäre. Wo bitte bleibt denn da die viel beschworene Gleichberechtigung, die gerade die CSU von Muslimen einfordert?

"Das Männerministerium" vom 29. März:

Immer wieder werden unsere muslimischen MitbürgerInnen daran erinnert und gemahnt, dass in Deutschland die Gleichberechtigung von Mann und Frau im Grundgesetz festgelegt ist. Diese Ermahnungen hört man auch nicht selten als eine Art Seitenhieb von Konservativen - auch von Politikern der CSU. Betrachtet man nun das Foto von der Führungsriege unseres Innen- und Heimatministers Seehofer, so sieht man auf den ersten Blick, dass er selber dem hehren Leitbild der Gleichberechtigung voll Genüge tut. Wenn es nicht so ärgerlich und bitter wäre, könnte man fast lachen: nur Männer! So zeigt sich doch die Rede von der Gleichberechtigung als reines Lippenbekenntnis. Renate Altevogt, Neckargemünd

Frauen in Lufttaxis

Dass Frauen in der männerdominierten CSU keine Spitzenpositionen einnehmen, ist nicht richtig. Wenn es um Themen geht, die in ferner Zukunft liegen, wie elektrisch betriebene Lufttaxis oder das schnelle Internet für alle, dann übergeben die Männer dieses Amt auch gerne einer Frau. Warum? Erstens: Weil man, modern und aufgeschlossen, wie man nun mal ist, mit der Zeit gehen will, und zweitens: Weil sich die Herren der Schöpfung dann verstärkt um die gegenwärtig relevanten Themen kümmern können. Manfred Jagoda, Ismaning

Reichlich unverfroren

Was für eine Unverfrorenheit, Koalitionsbeschlüsse zur geschlechtergerechten Besetzung von Spitzenämtern "in die Zukunft" zu verschieben. Ganz abgesehen davon, dass es internationale Verpflichtungen und demokratische Gepflogenheiten gibt, Frauen gleichberechtigt an allen demokratischen Entscheidungsstrukturen zu beteiligen. Frauen sind ja nicht nur mehr als 50 Prozent der Bevölkerung, sondern Ausgewogenheit und Gerechtigkeit trägt zum inneren Frieden bei. Dafür steht die Frauenbewegung seit über 100 Jahren. Und für die Organisation eines gedeihlichen Zusammenlebens und das Gemeinwohl müsste eigentlich ein Innenminister da sein, dachte ich? Heidi Meinzolt, Europakoordinatorin der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit, Stockdorf

© SZ vom 09.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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