Aufgaben im Assessment-Center:Wie funktionieren Rollenspiele?

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Einer spielt den Chef, der andere den Mitarbeiter, dessen Leistungswille eingeschlafen ist: In Rollenspielen prüfen Personaler in Assessment-Centern kommunikatives Geschick, Konflikt- und Überzeugungsfähigkeit. Was Bewerber dabei beachten sollten.

Bei Rollenspielen im Assessment-Center geht es immer um ein Problem und um die Kommunikationsfähigkeit und die Geschicklichkeit, die Aufgabe schließlich in den Griff zu bekommen. Entweder spielt der Kandidat einen Vorgesetzten, der einem einst hervorragenden Mitarbeiter klar machen soll, dass der wieder mehr Leistung bringen muss - mit der kleinen Schwierigkeit, dass dessen Ehefrau mit dem Vorstandsvorsitzenden der Firma verwandt ist. "Dabei wird geprüft, wie sich ein Bewerber verhält - ob er mit dem rechten Augenmaß an die Sache herangeht und wie er jemandem diplomatisch auf die Füße tritt", erläutert Karriereberater Jürgen Hesse aus Berlin.

"Frauen gehen diese Aufgabe anders an als Männer - und weil sie oft besser zwischen den Zeilen lesen können, kommen sie eher zu einem guten Ergebnis." Einfühlungsvermögen ist hier gefragt und die Fähigkeit, durch das richtige Fragen Situationen zu erfassen", sagt Berater johannes Stärk aus München. Der Fehler sei bei Rollenspielen oft, dass sich die Bewerber zu sehr auf das eigene Ziel fixieren und dabei die Situation aus dem Auge verlieren.

Meist finden die Rollenspiele nicht vor den Mitbewerbern statt, sondern nur vor den Gutachtern der unternehmen , die das Verhalten genauestens unter die Lupe nehmen. Dabei spielt den Gegenpart oft ein Laienschauspieler, der genauestens auf die Situation vorbereitet ist. "Es gibt auch eine verschärfte Variante, in der zwei Bewerber jeweils eine Rolle zugewiesen bekommen", sagt Hesse. Das ist deswegen für beide Beteiligten schwierig, weil dann zwei Konkurrenten um den Job sich möglichst optimal verkaufen müssen.

Beurteilt werden bei dieser Prüfung Ergebnisorientierung und Konfliktfähigkeit, kommunikatives Geschick, Überzeugungsfähigkeit und Verbindlichkeit.

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