Gefahr durch Umweltgifte:Wo die Erde am dreckigsten ist

Die Gefahr für Menschen durch Schadstoffe in der Umwelt ist ähnlich hoch wie die durch Aids, Tuberkulose oder Malaria. Betroffen sind weltweit mehr als 200 Millionen Menschen. Wir zeigen die zehn am meisten vergifteten Flecken der Erde.

Es gibt Orte, an denen man nicht unbedingt gewesen sein muss. Eine Liste der zehn am meisten vergifteten Flecken auf der Erde hat die Schweizer Stiftung Green Cross am Dienstag veröffentlicht. Sie finden sich wie die anderen Orte in ihrem Bericht vor allem in Ländern Afrikas und Asiens, betroffen sind weltweit mehr als 200 Millionen Menschen. Oft sind es Bewohner armer Regionen, in denen Rohstoffe für Konsumprodukte der Industriestaaten gewonnen werden.

Die Schadstoffe wirken sich nach Angaben der Stiftung stark auf die Gesundheit der Bevölkerung aus. Die Gefahr sei ähnlich hoch wie die von Aids, Tuberkulose oder Malaria.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass ein Fünftel aller Todesfälle in Entwicklungsländern direkt durch Umweltgifte verursacht werden. Zudem sei die Gefahr, an Krebs zu erkranken, sehr hoch.

Unter den zehn am stärksten betroffenen Orten finden sich jeweils zwei in Russland und Indonesien. Auf Java gefährden Schwermetalle und Pestizide bis zu fünf Millionen Menschen.

Von der Ölindustrie verseucht ist nach wie vor das Nigerdelta, das fast ein Zehntel der gesamten Fläche Nigerias einnimmt. Bedrohlich ist auch 27 Jahre nach der Atomkatastrophe weiterhin die Situation in Tschernobyl. Bis zu zehn Millionen Menschen leiden unter den Folgen der Verstrahlung. Green Cross fordert, den Kampf gegen die Umweltverschmutzung weltweit voranzutreiben.

© SZ vom 06.11.2013/fry - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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