Symptome der Norovirus-Erkankung:Das große Elend

Wer je eine Norovirus-Infektion durchgemacht hat, wird sie wohl nie wieder vergessen. Die Heftigkeit, mit der die Erkrankung hereinbricht, zwingt die Hartgesottensten in die Knie.

Noroviren werden über den Mund aufgenommen. Sie gelangen so in den Dünndarm, wo sie sich an die Schleimhaut binden und diese angreifen. Der Darm will die Eindringlinge so schnell wie möglich loswerden und reagiert mit dem, was Mediziner "fulminanten Brechdurchfall" nennen.

Der Begriff beschreibt es eindrucksvoll: Etwa sechs bis 50 Stunden nach Kontakt mit dem Erreger setzt die Krankheit sehr plötzlich ein. Wer Übelkeit spürt und den Verdacht hat, dass vielleicht mehr als eine leichte Magenverstimmung dahinterstecken könnte, sollte sich möglichst schnell nach Hause begeben. Denn schon kurze Zeit später kann es losgehen: schwallartiges Erbrechen und nicht minder starker Durchfall, das alles in schneller Folge, wieder und wieder. Die Erkrankten fühlen sich elend, ihnen ist übel, sie leiden unter Bauchkrämpfen. Mitunter kommen Kopfschmerzen, leichtes Fieber und Kreislaufbeschwerden hinzu.

Alle Betroffenen können sich an dieser Hoffnung festhalten: In der Regel ist alles recht schnell wieder vorbei. Nach zwölf bis 48 Stunden klingen die Symptome meist schon wieder ab und lassen den Erkrankten matt und müde zurück. In aller Regel erholen sich Betroffene dann schnell wieder.

Gefährlich wird es allerdings, wenn die Erkrankten zu viel Flüssigkeit verlieren. Deshalb müssen sie viel Wasser oder Tee trinken, auch wenn sie das Gefühl haben, dass der Körper ohnehin nichts bei sich behält. (Mehr zur Behandlung des Brechdruchfalls erfahren Sie hier). Tödliche Verläufe sind in entwickelten Ländern selten aber nicht ausgeschlossen. Für das Jahr 2011 verzeichnet das Robert-Koch-Institut 43 Norovirus-bedingte Todesfälle - bei gut 116.000 Erkrankungen.

Etwa 30 Prozent aller Erkrankungen verlaufen Schätzungen zufolge untypisch. Mitunter ist das Erbrechen nur schwach oder fehlt ganz. In vielen Fällen wissen die Erkrankten dann nicht, dass sie sich mit dem Norovirus infiziert haben.

Eine eindeutige Diagnose kann erst nach der Laboruntersuchung einer Stuhlprobe gestellt werden. Allerdings gehen viele Menschen wegen des Brechdurchfalls gar nicht zum Arzt.

(Quellen: Robert-Koch-Institut, Deutsches Beratungszentrum für Hygiene)

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: